Dillenburg (ots) - Lahn-Dill - Achtung! Anrufe falscher Polizeibeamter auch im Lahn-Dill-Kreis
Aus gegebenem Anlass warnt die Polizei vor mutmaßlichen Betrügern, die anrufen und sich als Polizeibeamte ausgeben. Mit nur leichten Abwandlungen wandten diese Betrüger bislang folgende Masche an. Ein Mann meldete sich und stellte sich als Polizeibeamter vor. Der Betrüger gab vor, dass es in unmittelbarer Nähe zu Einbrüchen oder zur Festnahme von Einbrechern gekommen sei. Im Zuge der Ermittlungen sei man auf eben den Gesprächspartner gestoßen - daher auch der Anruf. Er verwickelt seinen Gesprächspartner - meist sind es tatsächlich ältere Menschen - in ein Gespräch, stellt ein gewisses Vertrauensverhältnis her und stellt dann so scheinbar belanglose Fragen wie: "Gibt es denn bei ihnen überhaupt etwas zu holen?", oder "Ich gehe mal davon aus, dass Sie ohnehin nicht allein im Haus sind und ihre Wertsachen in einem Tresor verstaut haben und keine Wertsachen im Haus aufbewahren?". Aus den Antworten zieht der Anrufer dann die für ihn wichtigen Schlüsse. Sein Ziel ist es, viele Informationen zu erhalten und sein Opfer so zu verunsichern, dass es bereit ist, Geld und Wertsachen an den oder die angeblichen "Kollegen" des Anrufers zu übergeben. Seine Kollegen schickt er vorbei, damit sie helfen können, in dem sie z.B. vor Ort die Verschlussverhältnisse prüfen oder bei Bedarf auch die Wertsachen übernehmen, um sie sicher zu verwahren, bis die Gefahr des erwarteten Einbruchs vorbei ist. Das Geld und die Wertsachen sind bei einer Übergabe unwiederbringlich verloren. In einigen Fällen ist die Rufnummer des Betrügers unterdrückt in anderen Fällen erscheint eine Nummer, teilweise sogar die Notrufnummer "110" mit entsprechender Ortsvorwahl. Doch Vorsicht! Diese Nummern sind gar nicht existent, total gefälscht oder es gibt sie, aber man telefoniert trotzdem nicht mit dem tatsächlichen Anschlussinhaber. Mehrere solcher Anrufe gab es am 09. Januar im Hinterland des Landkreises Marburg-Biedenkopf aber auch in Aßlar. Gleiche Anrufe gab es dazu in jüngster Vergangenheit auch in Gießen und der Wetterau. Bislang blieben diese Anrufe glücklicherweise ohne Folgen. Weder übergaben die Opfer Geld oder Wertsachen, noch erfolgten im Anschluss an die Anrufe Einbrüche bei ihnen. Hinweise der Polizei: - Die Polizei ruft definitiv niemals über den Notruf an! - Die Polizei erfragt telefonisch keine sensiblen Daten, sie fragt weder nach personenbezogenen Daten noch nach vorhandenem Vermögen und der Aufbewahrung desselben. - Geben Sie keinerlei Daten übers Telefon preis. Fallen Sie auch nicht auf Fangfragen nach dem Motto: Gibt´s denn bei Ihnen überhaupt etwas zu holen?" herein. - Wenn in Ihrem Display die "110" als Rufnummer erscheint, beenden Sie sofort das Gespräch - Ermitteln Sie selbst die Rufnummer der angeblichen Dienststelle des Anrufers, rufen Sie dort zurück und lassen sich mit dem angeblichen Anrufer verbinden. - Haben Sie berechtigte Zweifel an der Echtheit des Anrufs, dann merken Sie sich z.B. Besonderheiten in der Aussprache, notieren Sie sich trotzdem eine eventuell angezeigte Telefonnummer, schauen Sie mal raus, ob ihnen dort eventuell fremde Personen und oder Fahrzeuge auffallen und informieren Sie dann sofort die Polizei z.B. über die 110, die übrigens niemals eine Vorwahl erfordert.
Martin Ahlich
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