Friedberg (ots) - Wetteraukreis: "Heute hier - morgen dort", gemäß diesem Motto sind immer wieder Betrüger unterwegs, die ihr Glück bei Seniorinnen und Senioren versuchen und sie um ihr Erspartes bringen wollen. Dabei handeln die Täter tageweise mehr oder weniger örtlich begrenzt. Am heutigen Tag hatten sie sich offenbar Butzbach für ihre Betrugsmasche ausgesucht. Drei Seniorinnen meldeten sich heute bei der Polizei, um von verdächtigen Anrufen zu berichten. Vermutlich tätigten die Betrüger aber wesentlich mehr Anrufe, bei denen hoffentlich niemand auf ihre Masche hereinfiel.
"Rate mal wer anruft?" - ist die klassische Einleitung eines solchen Telefonates. So versuchen die Betrüger den Namen eines Verwandten oder eben Enkels herauszufinden. Sich als diese Person ausgebend erzählen sie die unglaublichsten Geschichten und berichten von akuten Notlagen, in welchen sie dringend eine große Summe Geld benötigen. Dabei hoffen sie auf die Hilfsbereitschaft der Angerufenen, fordern zur Abhebung des Geldes und schließlich zur Übergabe an eine "befreundete Person" auf. 18.000 Euro wollte heute eine junge Anruferin von einer der Butzbacherinnen für einen Autokauf erbeten. Glücklicherweise scheiterte die Betrügerin in allen der bekannt gewordenen Fälle. Die Angerufenen wurden aufgrund der Stimme misstrauisch oder bestanden auf eine persönliche Vorsprache, woraufhin die Gespräche beendet wurden.
Misstrauen ist genau die richtige Verhaltensweise, wenn solche Forderungen am Telefon gestellt werden. Sollten auch Sie solche Anrufe erhalten, dann geben Sie bitte niemals persönliche Daten oder gar Bargeld und Schmuck an Ihnen unbekannte Personen weiter. Wenn Sie Zweifel an der Echtheit eines Anrufes haben, dann besprechen Sie den Vorfall mit vertrauten Personen oder ziehen Sie gerne die Polizei zu rate. Diese steht Ihnen rund um die Uhr als Ansprechpartner zur Verfügung und sollte über die Ihnen bekannte Amtsnummer oder über die Notrufnummer angerufen werden.
Betrüger sind kreativ. Nicht nur als Enkel, auch als Polizeibeamte oder Anwälte geben sie sich beispielsweise aus. Inzwischen versuchen manche Anrufer im Einzelfall geschickt auf die Angerufenen einzugehen und wechseln sogar ihre Rollen während des Anrufs. Auch die im Telefondisplay angezeigte Nummer lässt keinen sicheren Rückschluss auf den Anrufer zu. Sie kann technisch verändert werden.
Wenn Sie betrügerische Anrufe vermeiden wollen, überlegen Sie sich, ob ihre Telefonnummer wirklich noch in öffentlichen Verzeichnissen gelistet sein soll. Vielleicht macht es für Sie Sinn eine neue Nummer zu beantragen und diese nicht mehr eintragen zu lassen. Telefonbücher und Co. sind die Informationsquelle der Betrüger. Gezielt suchen sie dort nach älter klingenden Vornamen und wählen die entsprechenden Nummern.
Sylvia Frech, Pressesprecherin
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