Friedberg (ots) - Bad Nauheim: Schön, wenn sich nach langer Zeit "Alte Bekannte" telefonisch melden und Zeit für einen kleinen Plausch haben. Komisch, wenn sie sich bereits kurz nach diesem Anruf erneut melden und um Geld bitten.
So erging es einer Bad Nauheimerin am gestrigen Nachmittag. Gegen 15 Uhr meldete sich eine "Alte Bekannte" bei ihr. Nach dem ersten Anrufe, meldete sie sich nur etwa eine halbe Stunde später erneut und berichtete vom Kauf einer Eigentumswohnung. Sie bat um Geld für diesen Kauf.
Hilfsbereit bot die angerufene Seniorin ihre Unterstützung an und teilte der Anruferin mit, dass sie zunächst Bargeld von ihrem Konto abheben müsste. Dabei verblieben die beiden Frauen. Die hochbetagte Bad Nauheimerin machte sich also auf den Weg zu ihrer Bank und hob mehrere tausend Euro Bargeld gab. Zusammen mit ihren Ersparnissen zu Hause hätte sie dann 7000 Euro für die Freundin gehabt, die versprochen hatte später das Geld abzuholen.
Einem aufmerksamen Bankmitarbeiter ist es zu verdanken, dass es dazu nicht kam. Er erkannte den versuchten Betrug, verhinderte eine Geldabhebung und informierte die Polizei. Diese begleitete die Seniorin nach Hause. Die falsche "Alte Bekannte", meldete sich noch einmal, erkannte aber offenbar in dem Gespräch, dass sie aufgeflogen war und ließ seither nichts mehr von sich hören.
Die Seniorin kam mit dem Schrecken davon, sie konnte im Besitz ihrer Ersparnisse bleiben.
Immer wieder versuchen Betrüger ihr Glück. Die beste Chance sie zu enttarnen ist es gut informiert zu sein. Die Masche und die Ausreden sind immer anders, aber die Art und Weise immer gleich. Durch geschickt Gesprächsführung versuchen die Anrufer an Namen und weitergehende Informationen zu gelangen und so eine Vertraulichkeit aufzubauen.
Geben sie niemals Wertsachen oder Daten an Ihnen unbekannte Personen weiter. Zudem sollten Sie überprüfen, ob es für Sie Sinn macht eine neue Telefonnummer zu beantragen und diese nicht mehr in öffentlichen Verzeichnissen eintragen zu lassen. Betrüger suchen gezielt in Telefonbüchern nach Namen, die auf ältere Bürgerinnen und Bürger schließen lassen, und rufen diese an.
Die Bitte der Polizei richtet sich vor allem an Angehörige und Bekannte von Seniorinnen und Senioren. Informieren Sie, klären Sie auf, beraten Sie. Vor allem aber stellen Sie sich als zuverlässiger Ansprechpartner zur Verfügung und bitten um Kontaktaufnahme unter einer hinterlegten Telefonnummer oder persönlich, wenn es zu verdächtigen Anrufen oder Besuchen kommt. Weisen Sie zudem darauf hin, dass die Polizei jederzeit, auch unter der Notrufnummer, als Ansprechpartner zur Verfügung steht.
Sylvia Frech, Pressesprecherin
Polizeipräsidium Mittelhessen
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