Neubrandenburg (ots) - Am 19.01.2017 haben bislang unbekannte Täter bei vier älteren Personen versucht, durch den sogenannten "Enkeltrick" das Bargeld der Bürger zu ergaunern.
Im ersten Fall wurde eine 81-jährige Neubrandenburgerin gegen 12:30 Uhr von einer weiblichen Person angerufen, die sich zunächst mit "Käte" vorstellte. Während des Gesprächs hatte sie sich dann aber als Schwägerin der 81-Jährigen ausgegeben, die einen anderen Vornamen hat. Die unbekannte Anruferin sagte ohne viele Vorworte, dass sie 40.000 Euro benötigt. Die 81-Jährige antwortete daraufhin, dass sie so viel Geld gar nicht hat. Sie könnte maximal 3.000 Euro von der Bank holen, aber dazu müsse sie ihre Tochter mitnehmen. Daraufhin antwortete die Unbekannte, dass das doch nicht nötig sei. Die 81-Jährige ließ sich aber nicht umstimmen und wollte unbedingt zunächst mit ihrer Tochter sprechen. Daraufhin wurde das Telefonat beendet.
Im nächsten Fall hat die 90-Jährige aus dem Umland Neubrandenburg gegen 14:00 Uhr einen Anruf von einer männlichen Person erhalten. Der Anrufer stellte sich nicht vor. Da die 90-Jährige schlecht hört, sprach sie den Anrufer fragend mit dem Namen ihres Sohnes an. Der Anrufer bestätigte, dass er ihr Sohn sei. Als Die Dame nach dem Grund des Anrufes fragte, erzählte der unbekannte Anrufer, dass er auf dem Amt in Neubrandenburg sitzt und Geld braucht. Dann fragte er die 90-Jährige, wie viel Geld sie zu Hause hat. Die Antwort von 300 Euro war ihm zu wenig, er entgegnete ihr, dass er 15.000 Euro braucht und er ein Taxi zu ihr schicken wird, um das Geld abzuholen. Nun kam der 90-Jährigen das Gespräch merkwürdig vor und sie legte auf. Eine telefonische Nachfrage bei ihrem Sohn hat die Gewissheit gebracht, dass es sich bei dem vorherigen Anrufer um einen Betrüger handelt.
Im dritten Fall wurde eine 91-jährige Neubrandenburgerin von einer ihr unbekannten Nummer angerufen. Auf Nachfrage, wer denn am Telefon sei, wurde die 91-Jährige gebeten, dass sie mal raten soll. Als sie dann den Namen ihrer Nichte nannte, bestätigte die Unbekannte dies. Nach einem kurzen Gespräch fragte die Unbekannte, ob sie die 91-Jährige besuchen könne, da sie zufällig in der Gegend sei. Weiterhin fragte sie, ob sie alleine sei und ob sie sich 200 Euro leihen könnte, die sie noch am gleichen Abend zurückbekommen würde. Jetzt wurde die 91-Jährige stutzig und erkannte auch, dass es sich nicht um die Stimme ihrer Nichte handelt. Daraufhin brach sie das Telefonat ab.
Im letzten bekannten Fall des 19.01.2017 wurde gegen 16:00 Uhr eine 85-jährige Neustrelitzerin von einer männlichen Person angerufen. Er fragte zu Beginn, ob sie ihn nicht erkennen würde. Darauf antwortete sie nicht, sondern fragte, nach dem Namen des Anrufers. Daraufhin nannte er den Namen ihres Schwagers und sie kamen beide ins Gespräch. Während dessen fragte er die 85-Jährige, ob sie allein zu Hause wäre, da er in der Nähe ist und sie gerne besuchen würde. Das bejahte die Neustrelitzerin. Daraufhin erklärte er ihr, dass er bei Gericht in Neubrandenburg ist und eine Strafe von 15.000 Euro zahlen muss, die er ihr am nächsten Tag wieder zurückzahlen könne. Diese Aussage kam der 85-Jährigen sehr komisch vor, so dass sie nach seinem Nachnamen und seiner Anschrift fragte. Nachdem es eine kurze Zeit still am Telefon war, beendete der Unbekannte das Telefonat.
Glücklicherweise blieb es bei den vier genannten Anrufen bei einem Versuch und es kam zu keinen Geldübergaben. In allen Fällen haben sich die Betroffenen sehr gut verhalten. Durch geschickte Nachfragen und Kontrollen haben sie gemerkt, dass die angegebene Identität der Anrufer nicht der Wahrheit entspricht. Auch die Hinzuziehung der echten Angehörigen hat ihr Gefühl des merkwürdigen Anrufes bestätigt. Die Polizei lobt die Betroffenen für ihr feines Gespür.
In diesem Zusammenhang warnt die Polizei noch einmal eindringlich vor den Betrügern, die durch eine angebliche familiäre oder freundschaftliche Beziehung das Vertrauen der meist älteren Bürger erlangen wollen, um sie dann um ihr Erspartes zu bringen. Die Polizei geht davon aus, dass es zu weiteren Versuchen seitens der Betrüger im Bereich der Mecklenburgischen Seenplatte kommen kann.
Um nicht selbst Opfer eines solchen Betruges zu werden, beachten Sie folgende Hinweise der Polizei:
Diana Mehlberg
Polizeiinspektion Neubrandenburg
Telefon: 0395/5582-5007
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