Kassel (ots) - Die 30-minütige Flucht eines 22-jährigen Autofahrers vor bis zu zehn Funkstreifenwagen der Polizei endete am gestrigen Sonntagnachmittag bei Niedenstein-Ermetheis auf einem Feldweg in einem Maschendrahtzaun. Zwar versuchten Fahrer und Beifahrerin des aufgrund des Unfalls liegengebliebenen Autos ihre Flucht anschließend noch zu Fuß fortzusetzen, konnten aber durch Beamte der Polizeistation Fritzlar nach wenigen Metern festgenommen werden. Wie sich herausstellte, war der 22-Jährige offenbar drogenberauscht am Steuer seines nicht zugelassenen und mit gestohlenen Kennzeichen versehenen Wagens unterwegs. Auch der Grund für die Flucht seiner 38-jährigen Beifahrerin wurde den Beamten kurz darauf klar. Sie fanden bei ihr eine kleinere Menge Drogen und leiteten ein Verfahren wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz ein.
Eine Zeugin hatte sich gegen 14:30 Uhr über den Notruf 110 bei der Polizei gemeldet und den Beamten der Leitstelle von einem schwarzen Nissan Micra berichtet, der äußerst unsicher auf der Landstraße 3220 in Richtung Habichtswald-Ehlen unterwegs sei. Als eine Streife der Polizeistation Wolfhagen den Nissan wenige Minuten später in Ehlen festellen konnte und dem Fahrer zur Überprüfung seiner Verkehrstüchtigkeit anhalten wollte, gab dieser Gas. Daraufhin folgte die rund 30 Minuten andauernde Flucht des Autofahrers durch mehrere Ortschaften im Landkreis Kassel und Schwalm-Eder-Kreis vor der Polizei. Den an der Verfolgung beteiligten Funkwagen bot sich dabei zunächst keine Möglichkeit, den Fahrer zu stoppen, ohne andere Verkehrsteilnehmer oder sich selbst erheblich zu gefährden. Auf dem geteerten Feldweg bei Ermetheis kam der 22-Jährige mit seinem Wagen schließlich von der schneeglatten Fahrbahn ab und krachte gegen einen Maschendrahtzaun sowie dessen Betonpfosten und im weiteren Verlauf in eine Baumreihe. Dabei entstand an seinem Pkw Totalschaden. Rund sechs Meter des Zauns und dessen Betonpfosten wurden ebenfalls beschädigt. Den Gesamtsachschaden beziffern die eingesetzten Beamten auf etwa 4.000,- Euro.
Der 22-Jährige aus Niedenstein gab später in seiner Vernehmung zu, dass er die an seinem Auto angebrachten, gestohlenen Kennzeichen Mitte der vergangenen Woche von einem anderen Pkw in Bad Emstal geklaut hatte. Diese habe er dann an seinem seit Dezember 2016 stillgelegten Nissan angebracht, um mit dem Wagen nicht aufzufallen. In dem Nissan hatten die Beamten bei der Durchsuchung einen verbotenen Schlagring gefunden. Der 22-Jährige, der zudem nicht im Besitz einer Fahrerlaubnis ist, muss sich nun neben der Unfallflucht in Verbindung mit Gefährdung des Straßenverkehrs und Fahrens unter Drogeneinfluss und ohne Führerschein auch wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz und Kennzeichendiebstahls verantworten. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen entließen die Beamten ihn wieder auf freien Fuß.
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