Marburg-Biedenkopf (ots) - Betrüger wieder aktiv
Weimar/Lahn, Angelburg und Bad Endbach: Wieder einmal trieben Betrüger am Donnerstag, 2. Februar im Landkreis ihr Unwesen. Ein aufmerksamer Bankmitarbeiter verhinderte nach einem Schockanruf in Oberweimar Schlimmeres. Am Nachmittag scheiterten zwei Anrufer mit dem Enkeltrick im Hinterland. Mit einer Vorwahl aus Litauen meldete sich ein Mann am Vormittag bei einer 84-Jährigen aus der Gemeinde Weimar. Er gab sich als Sohn der Seniorin aus, berichtete von einem akuten finanziellen Notfall und übergab sofort das Telefon an einen weiteren Mann, da er nicht weiterreden könne. Der Unbekannte schilderte nun der Seniorin einen Unfall des Sohnes, der zur Regulierung von Schadensersatzansprüchen sofort 10000 Euro benötigen würde. Die gutgläubige Frau suchte im Anschluss an das Telefonat ihre Bank auf, traf dort aber glücklicherweise auf einen aufmerksamen Angestellten, der Schlimmeres verhinderte und die Polizei alarmierte. Etwa um 14.30 Uhr ging bei einer Seniorin in Bad-Endbach-Hartenrod der Anruf einer osteuropäisch sprechenden Frau ein. In der Annahme, es handele sich um eine Verwandte, ließ sich die Rentnerin allerdings nur kurz auf ein Gespräch ein. Sie legte auf, als die Frau um 38000 Euro für einen Hauskauf bat. Ein ähnlicher Anruf einer angeblichen Enkelin scheitere etwa zeitgleich bei einer älteren Frau in Gönnern. Zeugen, denen am Donnerstag in Oberweimar, Gönnern und Hartenrod verdächtige Personen oder Fahrzeuge aufgefallen sind, melden sich bitte bei der Kriminalpolizei in Marburg, Tel. 06421- 4060.
Tipps und Hinweise: "Alles entscheidend und deshalb oberstes Gebot ist es, auf ein bloßes Telefonat hin weder Geld zu übergeben noch zu überweisen!" Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer, ohne ihren Namen zu nennen, als Verwandte, Bekannte oder Freunde ausgeben. Lassen Sie sich nicht dazu verleiten, zu raten, wer Sie anruft. Gehen Sie nicht auf Forderungen ein, prägen Sie sich jedoch Stimme und sprachliche Besonderheiten des Anrufers ein. Geben Sie keine Details zu Ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Notieren Sie die angezeigte Telefonnummer des Anrufers, wenn sie in Ihrem Telefon angezeigt wird.
Wenn Sie zu einem Rückruf aufgefordert werden: -rufen Sie nicht zurück, vergleichen Sie die angezeigte Telefonnummer mit denen Ihrer Verwandten. -Schockanrufer rufen ihre Opfer oftmals aus Litauen an. Diese Vorwahl beginnt mit 00370. -Sprechen Sie auch mit Freunden und Bekannten über diese Betrugsmasche und geben Sie die Verhaltenshinweise weiter. Glauben Sie nicht alles, was man Ihnen am Telefon erzählt und halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen immer sofort persönliche Rücksprache. Benutzen Sie dazu nur die ihnen bekannten Rufnummern. Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen eine Kontaktaufnahme verdächtig vorkommt: Notrufnummer 110. Weitere Informationen zur Prävention in Sachen Betrug aber auch zu vielen anderen Themengebieten stehen im Internet unter www.polizei-beratung .de und unter www.polizei.hessen.de (Kriminalität/Prävention).
Jürgen Schlick
Polizeipräsidium Mittelhessen
Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf
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