++ Großkontrolle der Polizei in Oyten ++

Landkreis Verden (ots) - Großkontrolle der Polizei in Oyten

Landkreis Verden/Oyten. Von Dienstag bis Donnerstag kontrollierten zwischen 20 und 30 Beamte der Regionalen Kontrollgruppe der Polizeidirektion Oldenburg den gewerblichen Güterverkehr auf der A1 am Parkplatz Oyten.

>Organisiert wurde die Kontrolle durch die Autobahnpolizei in Langwedel. Zur Unterstützung waren zudem der Zoll und der TÜV-Nord an der Kontrollstelle eingesetzt. Des Weiteren stellte eine Firma Nutzfahrzeugfirma für die Dauer der Kontrolle eine Halle mit Rollenprüfstand und Grube zur Verfügung. Die speziell geschulten Beamten kontrollierten in drei Tagen insgesamt 174 Fahrzeuge und mussten hierbei 122 Fahrzeuge (über 70 %) beanstanden. Die Verstöße reichten dabei von Verstößen gegen die Lenk- und Ruhezeiten, über mangelhafte Ladungssicherung bis hin zu gravierenden technischen Mängeln.

So wurde am Dienstag ein mit sechs Tonnen beladener Sattelzug aus Bulgarien durch die Beamten kontrolliert. Bei einer ersten technischen Durchsicht kam schnell der Verdacht auf, dass etwas mit der Bremsanlage am Sattelanhänger nicht stimmen konnte. Daher wurde der Sattelzug auf eine Grube gefahren. Hier staunten TÜV-Prüfer und Werkstattmeister nicht schlecht. Das Bremsgestänge an einer Achse des Sattelanhängers war komplett aus der Halterung gebrochen. Die Weiterfahrt wurde an Ort und Stelle untersagt und die Kennzeichen eingezogen.

Ähnlich verhielt es sich mit einem russischen Sattelzug. Hier waren vier von sechs Bremszylindern defekt und eine Bremsscheibe gerissen.

Die Weiterfahrt eines "GIGA-Liners" musste ebenfalls an der Kontrollstelle untersagt werden. Der Sattelzug, bestehend aus einem Sattelauflieger und einem Anhänger kam zwar frisch vom Hersteller, war aber nicht für den deutschen Markt gebaut, sodass Ausnahmegenehmigungen und die vorgeschriebene Rückfahrkamera für die Fahrten in Deutschland fehlten. Zudem hatte der Fahrer nur ein dänisches Überführungskennzeichen an einen der Anhänger angebracht. Diese dürfen aber in Deutschland nicht benutzen werden. Ein Strafverfahren wurde eingeleitet.

Am Mittwoch ging es Schlag auf Schlag weiter. Das geschulte Auge der Beamten erwies sich als äußerst zuverlässig, sodass an diesem Tag 83 % der kontrollierten Fahrzeuge beanstandet werden musste. Besonders auffällig war hier ein Sattelzug aus Italien. Die Bremsbeläge am Sattelanhänger waren derart verschlissen, dass hier nur noch "Eisen auf Eisen" bremste. Auch das sah der TÜV nicht gerne und untersagte den Betrieb des Sattelanhängers. Eine Sicherheitsleistung von 300 Euro war hier ebenfalls fällig. Gegen 17 Uhr erreichte dann noch ein ukrainischer Sattelzug die Kontrollstelle. Hier wurde das Fehlen eines Großteils der Bremstrommel festgestellt. Die Weiterfahrt wurde ebenfalls untersagt und eine Sicherheitsleistung einbehalten.

Der letzte Kontrolltag war nicht weniger ereignisreich. So wurde bei der Kontrolle eines niederländischen Sattelzug festgestellt, dass dieser mit Gefahrgut beladen war, obwohl dieser nicht mit den erforderlichen orangenen Warntafeln gekennzeichnet wurde. Es wurden Bußgeldverfahren gegen Fahrer, Verlader und den Beförderer eingeleitet.

Ein bulgarischer Sattelzug forderte gegen Mittag die volle Aufmerksamkeit der eingesetzten Kontrollkräfte, denn er war mit 22 Tonnen, in Benzol getränktem, Bongossiholz beladen. Diese Art der Holzbehandlung ist in Deutschland aus Gründen des Grundwasserschutz nicht mehr zulässig. Durch diese Art der Behandlung, hat das Holz eine ölige Oberfläche und kann nicht ohne weiteres mit Zurrgurten auf der Ladefläche gesichert werden. Nach langen Beratungen mit einem Sachverständigen der Dekra, dem Spediteur aus Österreich und dem Halter aus Bulgarien wurde eine Lösung für eine Nachsicherung gefunden. Diese kann jedoch nur unter Zuhilfenahme eines mobilen Autokrans erfolgen.

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