Oberschleißheim (ots) - Am Montagnachmittag (27. Februar) kam es in der S1 auf Höhe Oberschleißheim zu einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen zwei Reisenden, bei der ein 21-Jähriger ein Springmesser gezogen wurde.
Im Berufsverkehr des Rosenmontags gegen 16:30 Uhr gerieten in einer stadteinwärts fahrenden S1 vor dem Haltepunkt Oberschleißheim zwei Reisende aneinander. Ein 21-jähriger Truderinger hatte seine beschuhten Füße auf dem ihm gegenüberliegenden Fahrgastsitz gelegt. Ein zugestiegener 47-Jähriger, der sich schräg gegenüber des Truderingers setzte, machte ihn auf sein Fehlverhalten aufmerksam. Unvermittelt schlug der 21-Jährige auf den couragierten Mann aus Puchheim ein, bis ihm dieser, zu seiner Verteidigung, die Kapuze seiner Jacke übers Gesicht zog und ihn zu Boden brachte. Hier zog der "Überwältigte" ein Springmesser, entriegelte die Klinge und bedrohte ihn. Zwei weitere Fahrgäste trennten die beiden.
Ein Fahrgast hatte mittlerweile die Notbremse gezogen und die Bahn kam auf freier Strecke hinter Oberschleißheim zum Stehen. Ein weiterer Fahrgast entriegelte eine Waggontür und begab sich in den Gleisbereich. Andere Mitreisende wählten die "110".
Bei Eintreffen von alarmierten Beamten der Landes- und Bundespolizei standen auf freier Strecke zwei S-Bahnen; der komplette Gleisbereich war bereits gesperrt. Beamte der Landespolizei nahmen den Truderinger, bei dem 2,2 Promille Atemalkohol gemessen wurde, in der S-Bahn fest und klärten den Sachverhalt auf.
In der Vergangenheit wurde der 21-Jährige bereits mehrfach durch Gewaltdelikte auffällig. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wird er dem Haftrichter vorgeführt. Der Puchheimer klagte über Schmerzen im Bereich des Kiefers und am Fuß. Andere Personen wurden nicht verletzt. Aufgrund des Vorfalles kam es auf der Bahnstrecke München - Freising zu einer knapp 40-minütigen Streckensperrung und damit einhergehend zu erheblichen betrieblichen Auswirkungen im S-Bahn- und Regionalverkehr.
Die Bundespolizei München appelliert an Reisende sich in ähnlich gelagerten Fällen u.a. den Polizeinotruf "110" zu wählen und über die Sprechstelle an den S-Bahntüren auch den Triebfahrzeugführer zu informieren und sich als Zeugen zur Verfügung zu stellen.
Vorsicht: Das Entriegeln von S-Bahntüren und ein Begeben in den Gleisbereich birgt allerhöchste Lebensgefahr!
Petra Wiedmann
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