Friedberg (ots) - Im nächsten Jahr können die Sicherheitsberaterinnen und - berater für Senioren in der Wetterau Jubiläum feiern, bereits seit 25 Jahren gibt es ihre ehrenamtliche Tätigkeit dann bereits. Kein Grund für die Berater sich zurückzulehnen. Ihre regelmäßigen Treffen und Fortbildungen, wie dieser Tage, gehören inzwischen fest zum Jahresprogramm. Ein Engagement, welches der Wetteraukreis und die Polizeidirektion Wetterau gerne unterstützen.
Der Gastgeber, Landrat Joachim Arnold, ließ es sich am gestrigen Donnerstag nicht nehmen, die Sicherheitsberater für Senioren in "seinem Haus" in der Kreisverwaltung in Friedberg persönlich zu begrüßen. Er selbst kennt die Anfänge des diesmaligen schwerpunktmäßigen Fortbildungsthemas, der F.E.I.N - Codierung, nur zu gut. Berichten kann er von einer Art familiärer Vorbelastung, aufgrund derer er selbst durch seine Eltern bereits seit Jugendtagen in die Verbreitung der Präventionstechnik involviert ist.
"Ich bin positiv überrascht über ihre vielfältigen tiefgehenden Fachkenntnisse, die sie sich trotz des stetigen Wandels der Kriminaltiätsphänomene angeeignet haben", lobte der mittelhessische Polizeipräsident Bernd Paul die Sicherheitsberater. Neben dem Leiter der Wetterauer Polizeidirektion, Kriminaldirektor Ralph-Dieter Brede, hatte auch er den Weg nach Friedberg nicht gescheut, um den Ehrenamtlern seine Wertschätzung auszudrücken.
Im Mittelpunkt des Tages vor den etwa 15 anwesenden Sicherheitsberatern stand jedoch Claus Opfermann vom Hessischen Landeskriminalamt. Der Experte in Sachen Prävention und F.E.I.N-Codierung erklärte aktuelle Änderungen bei der Codegenerierung, zeigte Verwendungsmöglichkeiten auf und stand Rede und Antwort für die zahlreichen interessierten Fragen der Berater. Dabei wies er darauf hin, dass die Codierung nicht nur im klassischen Sinne für Fahrräder geeignet ist. Auch für Reitsättel, vor allem aber aufgrund der aktuellen Fallzahlen, für die Codierung von Werkzeugen, ist F.E.I.N zu empfehlen.
Den persönlichen Code kann sich jede Bürgerin und jeder Bürger selbständig auf der Seite www.adfc-hessen.de (Suchbegriff Codegenerator) generieren lassen und damit Wertgegenstände kennzeichnen. Dort finden sich auch Termine für Codieraktionen. Für weitere Fragen steht zudem immer die Kriminalpolizeiliche Beraterin der Wetterau, Sylvia Jacob, gerne zur Verfügung.
Auch sie befand sich unter den Anwesenden der Fortbildungsveranstaltung und führte im Anschluss an den Kollegen Opfermann das Thema Trickbetrug aus. Dabei ging es ihr vor allem um die Auffrischung des Wissens der Berater zu den aktuellen Maschen der Betrüger. Diese fallen derzeit besonders durch die Kombination der verschiedenen Anruftricks auf. Kann der falsche Enkel bei einem Senior nicht weiterkommen, ruft möglicherweise kurz darauf der falsche Polizeibeamte oder ein vermeintlicher Anwalt an. Das persönliche Daten oder gar Wertsachen niemals an Fremde weitergegeben werden sollten, darüber bestand Einigkeit bei den anwesenden Experten.
Mit viel neuem und aufgefrischtem Wissen "im Rucksack" gingen die Ehrenamtler, nach rund drei Stunden im Kreishaus, motiviert für ihre weiteren Beratungen auseinander. "Wir haben hier eine Art win-win-win-Situation", hatte zuvor Polizeipräsident Paul erklärt. "Sie schützen potentielle Opfer vor Straftaten, die Polizei hat dadurch weniger Fälle in der Bearbeitung und sie als Ehrenamtler können mit dem guten Gefühl nach Hause gehen für die Zivilgesellschaft und ihre Mitmenschen Verantwortung übernommen zu haben. Vielen Dank, dass sie sich einbringen und engagieren!"
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Zur weiteren Information:
Bereits seit 1993 gibt es die Sicherheitsberaterinnen und -berater im Wetteraukreis. Die ehrenamtlich engagierten Seniorinnen und Senioren beraten insbesondere Bürgerinnen und Bürger ihrer Altersgruppe zu verschiedenen Kriminalitätsphänomenen. Ob Enkeltrick, Kaffeefahrt, der Anruf des falschen Polizeibeamten oder der angebliche Mitarbeiter des Strombetreibers vor der Haustür - Gefahren durch Betrüger lauern überall. Diese wittern in der älteren Generation leichte Opfer und nutzen dabei die stark ausgeprägte Hilfsbereitschaft dieser Altersgruppe aus. Die Sicherheitsberater können durch ihre Lebenserfahrung und ihre stetige Fortbildung Seniorinnen und Senioren "auf Augenhöhe" beraten und werden aufgrund der ähnlichen Lebenssituation respektiert, anerkannt und gehört. Durch ihr Engagement leisten die derzeit rund 30 ehrenamtlichen Seniorenberaterinnen und - berater in der Wetterau dadurch einen wesentlichen Beitrag zur Verhinderung von Straftaten. In enger Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Wetterau können sie weiterführende Angebote machen. Sie selbst betreiben diverse Info-Stände in Banken, bei Präventionsveranstaltungen und auf Märkten und halten Vorträge im Kreise ihrer Altersgruppe. Wer selbst Lust hat in diesem Kreis mitzuarbeiten oder die Leistungen der Berater in Anspruch nehmen möchte, kann über die Kriminalpolizeiliche Beraterin in der Wetterau, Frau Sylvia Jacob (Tel. 06031-601-153) Kontakt zu den Ehrenamtlern aufnehmen. ____
Sylvia Frech, Pressesprecherin
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