Osnabrück/Leer/Aurich/Wittmund/Norden/Emden/Papenburg/Meppen/Nordhorn/Lingen (ots) - Ältere Menschen werden durch perfide Tricks der immer professioneller agierenden Täter bzw. Täterbanden Opfer von Kriminalität und um ihr Erspartes gebracht. Noch dazu werden sie unter Ausnutzung ihrer teilweisen Hilf- und Arglosigkeit in ihren Häusern und Wohnungen bestohlen. Die Schadenssummen sind gewaltig. Im Jahr 2016 betrug der Schaden alleine in Niedersachsen weit über 2,5 Millionen Euro. Die Polizeidirektion Osnabrück beabsichtigt, die Präventionsarbeit bei Senioren auf Angehörige und Bekannte älterer Menschen auszuweiten und diese intensiver in die Aufklärungsarbeit zum Schutz älterer Menschen vor Kriminalität einzubeziehen. "Wir haben den Eindruck, dass die Präventionsarbeit zu wenig bei den Senioren ankommt", so Sarah Gebbiken, Pressesprecherin der Polizeidirektion Osnabrück. Die Präventionsarbeit zum Schutz älterer Menschen vor Kriminalität ist schon seit vielen Jahren bei der Polizei und anderen Partnern ein Kernthema. Viele Aktionen, Kampagnen, Informationsveranstaltungen sind feste Bestandteile der Aufklärungsarbeit, die wiederkehrend stattfinden. Jetzt sollen Verwandte, also die eigenen Kinder, Enkel, Neffen oder auch gute Freunde und Bekannte der Senioren verstärkt in den Schutz älterer Menschen vor Kriminalität einbezogen werden. Gebbiken: "Indem wir die jüngeren Generationen auf das Thema aufmerksam machen und sie informieren, erhoffen wir uns einen positiven Effekt." Die Direktion plant beispielsweise über soziale Medien vermehrt das Thema aufzugreifen. Ein Ergebnis könnte sein, dass Bekannte, Freunde oder Verwandte in per-sönlichen Gesprächen mit Senioren auf die kriminellen Machenschaften und drohenden Gefahren hinweisen und dadurch Taten verhindert werden. Gauner geben sich beispielsweise am Telefon als Verwandte oder Bekannte aus (Enkeltrick) oder tauchen unvermittelt als falsche Polizeibeamte bzw. Handwerker an der Haustür auf. So auch in einem Fall aus dem Landkreis Osnabrück, bei dem eine Seniorin mehrere Überweisungen vornahm und am Ende rund 200.000 Euro auf ein ausländisches Konto überwies. Die Täter gaukelten ihr telefonisch vor, dass sie Gerichtsverfahren in der Türkei zu erwarten hätte, wenn sie nicht entsprechende Geldzahlungen leisten würde. In einem anderen Fall übergab ein Rentner aus Braunschweig den Betrügern im vergangenen Jahr 500.000 Euro. Gebbiken rät älteren Menschen: "Seien Sie lieber einmal zu viel misstrauisch, als zu wenig." Auch wenn Senioren nach der jüngst veröffentlichen Polizeilichen Kriminalstatistik der Polizeidirektion Osnabrück nicht öfter betroffen sind als andere Altersgruppen, so wiegen die Folgen oftmals schwerer als bei jüngeren Menschen. Vielen älteren Menschen ist es zudem unangenehm, den Vorfall bei der Polizei anzuzeigen. Auch deswegen geht die Polizei von einer hohen Dunkelziffer aus.
Hinweise für Senioren und ihre Verwandten und Bekannten:
Nützliche Hinweise und Tipps zum Schutz vor Kriminalität bei Senioren sind auch unter www.polizei-beratung.de zu finden. Zusätzlich stehen in den regionalen Polizeiinspektionen Präventionsteams und Opferschutzbeauftragte als Ansprechpartner mit Rat und Tat zur Seite.
Polizeidirektion Osnabrück
Pressestelle
Sarah Gebbiken
Telefon: 0541/327-1034
E-Mail: pressestelle@pd-os.polizei.niedersachsen.de
http://www.pd-os.polizei-nds.de