Betrügereien am Telefon (Ahrenshagen, Sarnow, Anklam)

Neubrandenburg (ots) - Zu einem Opfer falscher Gewinnspielversprechen wurde ein 57-Jähriger in Ahrenshagen und verlor dabei über 10.000 EUR.

Am 10.03.17 erhielt der Anzeigende den Anruf einer Frau. Sie gratulierte ihm zu einem Gewinn von 49.000 EUR. Das Bargeld würde ihm per Geldtransporter überbracht werden - er müsse dafür lediglich die Transportkosten in Höhe von 900 EUR übernehmen. Die Summe sollte der Geschädigte durch iTunes Gutscheine begleichen. Der Mann erwarb diese und gab der Dame die Nummern der Gutscheine telefonisch durch (eine Rückrufnummer war ihm mitgeteilt worden). Am Folgetag wurde dem 57-Jährigen mitgeteilt, dass er für den Gewinn noch 5000 EUR Steuern zahlen müsse. Ihm wurde eine Bankverbindung mitgeteilt und der Mann überwies das Geld. Am Tage der Überweisung erhielt der Geschädigte erneut einen Anruf. Der Gewinn sei erhöht worden und der 57-Jährige würde nun 94.000 EUR erhalten, dafür seien jedoch noch einmal knapp 5000 EUR Steuern fällig. Leider überwies der Mann auch dieses Geld. Für den 17.03.2017 war die Ankunft des Geldtransporters zugesichert worden. Als der Transporter nicht kam, erkundigte der Geschädigte sich bei der ihm bekannten Telefonnummer nach dessen Verbleib. Hier wurde ihm mitgeteilt, dass der Gewinn nochmals erhöht worden sei und er sich über 194.000 EUR freuen könne. Die freundliche Dame am Telefon würde von den fälligen 10.000 EUR Steuern 5000 EUR übernehmen, sodass er nur noch die Hälfte zahlen müsse. Er sicherte die Zahlung zu. Später erhielt der Geschädigte einen Anruf von einem Mann, der ihm die Strafbarkeit einer Steuerhinterziehung erklärte und ihn nochmals aufforderte zu zahlen. Für den gestrigen Tag (20.03.17) war ein erneutes Telefonat verabredet worden. Dazu kam es nicht mehr, der Mann erstattete Anzeige bei der Polizei in Ribnitz-Damgarten.

Die Masche der falschen Gewinnspielversprechen ist nicht neu. Sie zeigt aber, mit welcher Professionalität und auch Langatmigkeit die Betrüger die Opfer um ihr Erspartes bringen.

Doch auch zu zwei Versuchen des altbekannten Enkeltricks kam es in unserem Präsidiumsbereich - auch wenn es sich hierbei um Neffen handelte:

Am gestrigen Tage (20.03.17) erhielt eine 90-jährige Seniorin in Sarnow gegen 16:30 Uhr einen Anruf von einer unbekannten männlichen Person. In dialekt- und akzentfreiem Deutsch erkundigte sich der Anrufer nach ihrem Befinden und sprach sie dabei namentlich an. Der Unbekannte gab sich im weiteren Verlauf als Neffe aus und sagte, dass er Geld benötige. Am morgigen Tage würde er kommen und Bargeld abholen. Die Seniorin fiel jedoch nicht auf diesen Trick herein. Sie gab dem Mann zu verstehen, dass sie die Polizei informiert und legte auf.

Auch in Anklam gab es am 20.03.17 einen Anruf von einem angeblichen Neffen. Dieser gab am Telefon einer 67-Jährigen gegenüber an, persönlich erscheinen zu wollen. Zu einer Geldforderung kam es nicht und die Hinweisgeberin wurde bis heute auch nicht persönlich aufgesucht.

Wir möchten an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich vor diesen Maschen in allen möglichen Varianten warnen. Bitte reden Sie mit Ihren älteren Angehörigen über diese Betrugsfälle.

Folgende Hinweise sollten beachtet werden:

- Seien Sie misstrauisch wenn sich der Anrufer nicht mit Namen vorstellt - Nennen Sie keine Namen von Angehörigen, lassen Sie sich eine Rückrufnummer geben - Legen Sie auf, sofern Geld verlangt/erbeten wird - Sagen Sie, dass Sie zurückrufen und informieren Sie Ihre echten Verwandten unter den Ihnen bekannten Nummern und hinterfragen die Angelegenheit - Geben Sie keine Details zu finanziellen Verhältnissen oder gar Ihre Kontodaten bekannt - Die Polizei wird niemals Ihre Kontodaten am Telefon erfragen - Informieren Sie sofort die Polizei unter 110 wenn Ihnen ein Anruf verdächtig vorkommt - Übergeben Sie NIEMALS Bargeld an Ihnen fremde Personen - Vertrauen Sie sich Ihren Angehörigen oder der Polizei an, wenn Sie Opfer geworden sein sollten. Niemand muss sich schämen, erstatten Sie Anzeige - erfahrene Beamte helfen Ihnen und vermitteln auch den Opferschutz

Gerne stehen Ihnen unsere Präventionsberater zur Verfügung und geben Ihnen weitere Hinweise. Auch Vorträge bei Seniorentreffen oder z.B. im Betreuten Wohnen sind kostenfrei möglich.

Rückfragen bitte an:

PKin Nicole Buchfink
Polizeipräsidium Neubrandenburg
Pressestelle
Telefon: 0395/5582-2041
Fax: 0395/5582-2006
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