Marburg-Biedenkopf (ots) - Landkreis - Verkehrskontrollen: Jederzeit und überall möglich und nötig!
Die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Verkehrskontrollen geht nicht zuletzt aus dem am 16. März veröffentlichten Verkehrsbericht Hessens hervor. Der Verkehrsbericht enthält u. a. den Hinweis auf die Fortsetzung und Ergänzung des Schwerpunktprogramms "Verkehrssicher in Hessen" zur Verkehrssicherheitsarbeit. Neben den Handlungsfeldern "Geschwindigkeit", "Motorisierte Zweiräder", "Güter- und Personenverkehr" sowie "Schwächere Verkehrsteilnehmer" rücken die Themen "Ablenkung" und "Stärkung der Verkehrsmoral" verstärkt in Verkehrssicherheitsarbeit ein. In dem Bericht heißt es dazu: "Die zunehmende Zahl an Verkehrsunfällen in Hessen, bei denen Fahrzeuge ohne jegliche erkennbare Ursache von der Fahrbahn abkommen, in den Gegenverkehr geraten oder auf vorausfahrende Fahrzeuge auffahren, lässt darauf schließen, dass die betreffenden Fahrzeugführer den Verkehrsabläufen nicht die gebotene Aufmerksamkeit zukommen lassen, also abgelenkt waren. Diese Feststellung korrespondiert mit den Ergebnissen eines Berichts des Deutschen Verkehrssicherheitsrats, nach dem eine repräsentative Umfrage ergeben hat, dass mehr als die Hälfte der befragten Autofahrer durch Ablenkung schon in brenzlige Situationen geraten seien. Besonders Autofahrer ließen sich leicht von Dingen ablenken, die nicht direkt mit der Fahraufgabe verbunden sind. Nach Schätzung der Unfallforschung spielt Unaufmerksamkeit bzw. Ablenkung bei jedem vierten schweren Unfall eine Rolle. Die Verkehrsteilnehmer lassen hierbei unbeachtet, dass in komplexeren Verkehrssituationen, wie dichtem Verkehr oder kurviger Strecke, sich hierdurch die Unfallgefahr erheblich erhöht. Das gilt erst recht für alle Aktionen, bei denen der Fahrer das Verkehrsgeschehen nicht im Blick behält. Erwiesenermaßen bedeutet eine Sekunde Unaufmerksamkeit bei Tempo 80 ein Blindflug von 22 Metern. Immer häufiger ist in den Medien davon die Rede, dass das Klima auf unseren Straßen immer rauer wird, das Recht des Stärkeren Einzug gehalten hat oder auch Verkehrsregeln nur noch einen theoretischen Charakter haben. Respektlosigkeit und fehlende Rücksichtnahme prägen das Bild auf unseren Straßen. Da diese Berichterstattung mit den polizeilichen Feststellungen und den stetig zunehmenden diesbezüglichen Bürgereingaben übereinstimmt, wird sich die hessische Polizei in den nächsten zwei Jahren verstärkt des Themas Stärkung der Verkehrsmoral annehmen. Durch die konsequente Verfolgung sonstiger Verkehrsdelikte zum Beispiel Verstöße gegen die Gurtpflicht, Rotlichtfahrten, Überholen trotz Verbot, Missachtung von Durchfahrtsverboten, Zuparken von Radwegen...soll dem Verkehrsteilnehmer deutlich gemacht werden, dass ordnungswidriges Verhalten jederzeit festgestellt und sank-tioniert werden kann."
Die Ergebnisse der letzten Verkehrskontrollen des Regionalen Verkehrsdienstes Marburg Biedenkopf, der dabei teilweise von der Bereitschaftspolizei Unterstützung erhielt, sprechen vor diesem Hintergrund für sich.
Bei Geschwindigkeitskontrollen am Montag, 20. Februar vor der Schule in der Willy-Mock-Straße überprüften die Beamten 17 Autos, zwei Kräder und einen Radfahrer. Es gab vier Geschwindigkeits- und zwei Gurt- und zwei sonstige Verstöße.
In die große Kontrolle am Donnerstag, 23. Februar, auf der Marburger Straße in Wetter fuhren zwischen 08.30 und 13 Uhr 23 Pkw und zwei Lastwagen. Die Polizei ahndete u.a. sieben Verstöße gegen die Gurtpflicht und 13 (!) mal die Nutzung eines Handys. Die Beamten stellten drei Mängelanzeigen wegen technischer Mängel aus und bearbeiteten zwei Verstöße gegen die Ladungssicherheit. Ein Lastwagen beförderte auf seinem Anhänger einen Bagger ohne jegliche Sicherung. Für den Fahrer ging es erst nach dem Abladen des Baggers weiter.
Im Rahmen der von TISPOL initiierten europaweiten Kontrollen mit dem Namen "Operation Seatbelt" registrierte der Regionale Verkehrsdienst Marburg zwischen Montag, 13. und Freitag 17. März insgesamt 29 Gurtverstöße, allein 18 davon am Montag bei einer zweieinhalbstündigen Kontrolle in Steffenberg Niedereisenhausen. TISPOL ist ein Zusammenschluss von Verkehrspolizeien der EU-Mitgliedsländer zur Erhöhung der Verkehrssicherheit.
Am gestrigen Dienstag (21. März) kontrollierten die Verkehrsexperten am Vormittag in der Ernst-Giller-Straße und am Nachmittag im Industriegebiet Wehrda Am Kaufmarkt/Cölber Straße. 42 Pkw-, 3 Lastwagen- und 2 Motorradfahrer waren verantwortlich für 21 (!) Gurtverstöße, 12 (!) Handyverstöße und 2 Rotlichtfahrten. Darüber hinaus war für ein Fahrzeug die Betriebserlaubnis durch technische Veränderungen erloschen und fünf Autofahrer müssen sich um die ausgestellten Mängelanzeigen kümmern.
Martin Ahlich
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