„SOKO Eichwald“: Weiteren Tatverdächtigen festgenommen
LINDAU(B)/ EHINGEN, LKR. ALB-DONAU-KREIS/ ULM. Die Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Kempten und der SOKO Eichwald gehen weiter: Nach Befragungen in Ehingen kam es am Samstag in Ulm zu einer weiteren Festnahme im Bettlermilieu.
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Nach dem Tötungsdelikt zum Nachteil eines 76-jährigen Rentners in der Nacht von 8. auf 9. März 2017 in seinem Anwesen im Lindauer Stadtteil Zech, gingen die Ermittler der „Sonderkommission Eichwald“ (SOKO Eichwald) bislang einer Vielzahl von Spuren nach. Eine davon führte die Beamten vom bayerischen Lindau in den Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.
Anwohnerbefragung in Ehingen
Aus diesem Grund haben die Beamten der Lindauer SOKO die Ulmer Kriminalpolizei mit eingebunden. Gemeinsam führten sie Befragungen der Anwohner im Ehinger Stadtteil Rißtissen durch. Diese wurden gefragt, ob ihnen in der Woche vor dem Tötungsdelikt - also in der ersten Märzwoche - Bettler oder Obdachlose aufgefallen waren; möglicherweise Südost- oder Südeuropäer, die auch an Haustüren geklingelt haben?
Diese Fragestellung war für die SOKO sehr gewinnbringend. Sie brachten nämlich Erkenntnisse auf eine Bettlergruppe, die den Ermittlern bereits bekannt war: Beamte der Schleierfahndung Lindau hatten sie vor einiger Zeit in der Nähe des Tatortes kontrolliert.
Den bisherigen Ermittlungen zufolge konnte ein Mann aus dieser Gruppe, ein 36-jähriger rumänischer Staatsangehöriger identifiziert werden. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Kempten erließ die Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts Kempten wegen des dringenden Tatverdachts einen Untersuchungshaftbefehl gegen ihn.
Festnahme des Gesuchten in Ulm
Nach Erlass des Haftbefehls gelang es den Ermittlern zeitnah, den Aufenthaltsort des Gesuchten festzustellen. Aus diesem Grund konnte er am vergangenen Samstagnachmittag (18. März) auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Ulm festgenommen werden. Tags darauf erfolgte die Vorführung vor die Ermittlungsrichterin in Kempten, die den Untersuchungshaftbefehl bestätigte. Zwischenzeitlich befindet sich der Tatverdächtige in einer Justizvollzugsanstalt.
Ob die restlichen Personen aus der Bettlergruppe in Verbindung mit der Tat in Lindau gebracht werden können, ist noch Gegenstand der Ermittlungen.
Während Löscharbeiten auf den Getöteten gestoßen
Noch immer in Untersuchungshaft befindet sich der 47-jährige Wohnsitzlose aus der Slowakei, der am 9. März in Lindau festgenommen wurde. Gegen ihn besteht weiterhin der Verdacht, am Tötungsdelikt beteiligt gewesen zu sein.
In der Nacht zuvor waren Einsatzkräfte der Lindauer Feuerwehr im Rahmen von Löscharbeiten eines brennenden Hauses im Stadtteil Zech auf einen verstorbenen Hausbewohner gestoßen. Bei einer Obduktion durch den Landgerichtsarzt des Landgerichts Memmingen wurde der gewaltsame Tod des Rentners vor Brandausbruch festgestellt. Wie es zum Ausbruch des Brandes kam und wie die Täter ins Haus gelangten, ist unklar. In der SOKO Eichwald sind weiterhin rund 30 Ermittler mit der Aufklärung des Tötungsdeliktes beschäftigt. Neben Beamten der Kriminalpolizei Lindau, Kempten und Kaufbeuren, sind auch Beamte der Schutzpolizei und der Schleierfahndung in die SOKO eingebunden.
Hinweise werden weiterhin entgegen genommen
Hinweise zu verdächtigen Beobachtungen im Umfeld des Opferanwesens in Lindau-Zech vor und während der Tatnacht werden weiterhin unter der Rufnummer (08382) 910-0 oder der Mailanschrift pp-sws.lindau.kps.soko.eichwald[at]polizei.bayern.de von der SOKO entgegen genommen.
Die Insassen der bei Ermittlungsbeginn genannten Fahrzeuge konnten ermittelt werden; sie werden nicht mit der Tat in Verbindung gebracht.
(PP Schwaben Süd/West, 12 Uhr, ce)
Bisherige Pressemeldungen
Wohnhausbrand: Kripo ermittelt wegen eines Tötungsdelikts
Meldung vom 10. März, 16 Uhr
Wohnhausbrand in Lindau – Verstorbener identifiziert
Meldung vom 9. März, 18 Uhr
Brand eines Wohnhauses in Lindau - Bewohner verstorben aufgefunden
Meldung vom 9. März, 8 Uhr
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