BPOLI EF: Bundespolizei schult zur Zivilcourage bei der Erfurter Bahn

Erfurt / Gera (ots) - Im Februar und März führte die Bundespolizei mehrere Schulungsveranstaltungen bei der Erfurter Bahn durch. Zugbegleiter des Verkehrsunternehmens wurden an den Standorten Erfurt und Gera in je vier Stunden zum Thema Zivilcourage in Theorie und Praxis unterrichtet. Immer wieder werden auch Zugbegleiter mit aggressiven Reisenden konfrontiert. In solchen Situationen richtig und selbstbewusst zu handeln, versuchte Polizeiobermeisterin Gloria Häßelbarth-Herling zu vermitteln. Die speziell hierfür ausgebildete Beamtin aus dem Geraer Revier der Bundespolizei führte nach theoretischer Wissensvermittlung auch praktische Rollenspiele mit den Teilnehmern durch. Die trainierten Szenen reichten dabei von verbalen Auseinandersetzungen über Beleidigungen bis hin zu sexueller Belästigung und Angriffen mit einem Messer. Alles Situationen, die auch der ein oder andere Teilnehmer schon erleben musste. Wichtig in derartigen Fällen ist es, Handlungsalternativen im Kopf zu haben. Wie für den normalen Reisenden gilt auch für die Angestellten der Verkehrsunternehmen, dass sie helfen, ohne sich jedoch selbst zu gefährden. Zivilcourage in dem Zusammenhang meint nicht die körperliche Auseinandersetzung mit den Tätern zu suchen. Vielmehr geht es darum, Hilfe zu organisieren, andere Unbeteiligte einzubeziehen und zum Helfen zu motivieren, sich um das Opfer zu kümmern und als Zeuge für die Polizei zur Verfügung zu stehen. Wichtig ist auch, rechtzeitig die Polizei zu rufen und Straftäter konsequent anzuzeigen. Nur so wird Strafverfolgung erst möglich. Eine gute Täterbeschreibung ist dabei immer hilfreich. Was den Zugbegleitern durch Polizeiobermeisterin Gloria Häßelbarth-Herling während der Schulungen vermittelt wurde, gilt indes auch für jeden Einzelnen. So kann jeder als Zeuge und Helfer seinen Beitrag zu mehr Sicherheit leisten. Dabei gelten sechs praktische Regeln für mehr Sicherheit im Alltag: 1. Ich helfe ohne mich selbst in Gefahr zu bringen. 2. Ich fordere andere aktiv und direkt zur Mithilfe auf. 3. Ich beobachte genau und präge mir Tätermerkmale ein. 4. Ich organisiere Hilfe unter 110. 5. Ich kümmere mich um Opfer. 6. Ich stelle mich als Zeuge zur Verfügung.

Eine Initiative der Polizei für mehr Zivilcourage finden Sie auch im Internet unter www.aktion-tu-was.de.

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