Osnabrück (ots) - Das jährlich stattfindende große Vernetzungstreffen 2017 "Häusliche Gewalt" fand am 06.04.17 in der Polizeiinspektion Osnabrück statt. Es nahmen über fünfzig Personen teil, die in Osnabrück Stadt und Landkreis mit diesem Thema befasst sind. Zu der Veranstaltung eingeladen hatten Kornelia Krieger und Heike Bartling von den Beratungs-und Interventionsstellen aus Stadt und Landkreis, Hans Ludger von der Täterberatungsstelle Faust der Diakonie und Monika Holtkamp von der PI Osnabrück, Prävention. Der Leiter der Polizeiinspektion Osnabrück, Michael Maßmann, erklärte in seiner Begrüßung, dass trotz verlagerter Schwerpunkte polizeilicher Arbeit das Thema häusliche Gewalt weiterhin ein wichtiges Arbeitsfeld darstelle. Herr Maßmann zeigte sich besorgt über eine aktuelle Meldung aus Russland, wonach dort häusliche Gewalt nicht mehr unter Strafe gestellt wird. Im weiteren Verlauf zeigte er das beeindruckende Foto eines Tatortes von häuslicher Gewalt, auf dem eine mit Messern gespickte Treppe zu sehen war. In diesem Zusammenhang lobte er die Puzzlearbeit des Osnabrücker Netzwerkes, die zur Verhinderung solcher Szenarien beiträgt. Im Anschluss an die Begrüßung stellten die für Osnabrück Stadt und Landkreis ausgebildeten psychosozialen Prozessbegleiterinnen die Entwicklung ihrer Arbeit vor. Als erste Hauptrednerin konnte Ass. iur. Isabel Plich von der Landeskoordinierungsstelle Häusliche Gewalt aus Hannover begrüßt werden. Nach dem Motto "Nein heißt Nein " hielt Frau Plich einen Vortrag über die Neuerungen im Sexualstrafrecht und die Bedeutung für die Praxis. Nach einer kommunikativen Kaffeepause berichtete Sabina Ide, Dialogbeauftragte der PD Osnabrück, über ihre Arbeit mit dem Dialog und der Vernetzung mit Migranten und den mit Migranten befassten Institutionen auf lokaler Ebene. Das Ergebnis eines Arbeitstreffens zwischen Polizei, Staatsanwaltschaft und Familiengericht zum Thema "Umgang mit Schutzanordnungen im Ermittlungsverfahren bei häuslicher Gewalt" wurde von Monika Holtkamp erläutert. Unter Austausch/Verschiedenes ging es um den Besuch des Innenministers Boris Pistorius in der Ausstellung "Rosenstraße 76"und die große Resonanz in der Bevölkerung. Eine neue Institution "Familienrat im Mediationsbüro Osnabrück e.V." stellte sich vor. Zum Schluss wurden die enorm gestiegenen Fallzahlen häusliche Gewalt für die PI Osnabrück und die für 2017 geplante Straßenaktion thematisiert.
Polizeiinspektion Osnabrück
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