Nr. 0833
Im Zusammenhang mit der so genannten „Gülen-Liste“ hat der
Polizeiliche Staatsschutz im LKA
Berlin in den zurückliegenden Tagen intensive Ermittlungen
geführt. Ziel dieser Maßnahme war es, die auf der Liste
genannten Namen zu verifizieren, um im Anschluss mit den in
Berlin lebenden Personen Sicherheitsgespräche führen zu
können.
Nicht in allen Fällen sind die in der Liste erfassten
teilweise nur rudimentär vorhandenen Daten dazu geeignet, eine
eindeutige Identifizierung zu gewährleisten. Darüber hinaus
ist es kontinuierlich erforderlich, Abstimmungen mit den
Sicherheitsbehörden anderer Bundesländer bzw. dem
BKA vorzunehmen, um eine klare
Zuordnung zu ermöglichen.
Neben den namentlich benannten Einzelpersonen enthält die
Liste auch Institutionen, zu denen zum Teil umfangreiche
kriminalpolizeiliche Recherchen notwendig sind, um den
jeweiligen Firmensitz bzw. die hierfür Verantwortlichen mit
der notwendigen Sicherheit bestimmen zu können.
Die Ermittlungen dienen dem Ziel, schnellstmöglich und in
vollem Umfang mit denjenigen in Berlin lebenden Personen zu
sprechen, die vom türkischen Nachrichtendienst MIT direkt (namentlich) oder indirekt
(Verantwortliche von Institutionen) im Kontext dieser Liste
erfasst worden sind.
Die fragliche Liste ist vor diesem Hintergrund daher
keinesfalls als statisch und abschließend zu betrachten; sie
wird vielmehr im Rahmen der aktuellen Bearbeitung im
LKA Berlin aktualisiert und auf der
Grundlage vorliegender Ermittlungsergebnisse
fortgeschrieben.
Die dargestellten Recherchen führten im Verlauf der
zurückliegenden Woche gegenüber den im Ausschuss für
Inneres, Sicherheit und Ordnung (ISOA) vom 3. April 2017 genannten Daten zu einem
deutlichen Anstieg der Anzahl von Personen und Institutionen,
die mit der Liste in Zusammenhang gebracht werden
müssen:
Mit unmittelbarem Berlin-Bezug konnten bis 7. April 2017, vom
Polizeilichen Staatsschutz des LKA
Berlin mehr als 60 Personen bzw. Institutionen mit Berlin-Bezug
identifiziert werden. Es wurden bereits mehr als 40 Gespräche
mit Betroffenen geführt; die Gespräche mit allen anderen
werden schnellstmöglich terminiert und durchgeführt.
Liste des türkischen Nachrichtendienstes MIT – Berlin-Bezüge betroffener Personen
Polizeimeldung vom 08.04.2017
berlinweit
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