Polizei überführte 19-jährigen Rotenburger wegen mehrfachen Tankbetruges / Seit über einem ohne Führerschein unterwegs / Auto war für Straßenverkehr auch nicht zugelassen

Bad Hersfeld (ots) - ROTENBURG / MALSFELD. Am Donnerstagnachmittag (09.03.) kam es im Rotenburger Stadtteil Lispenhausen an einer Tankstelle zu einem Tankbetrug. Der Fahrer eines blauen Kleinwagens betankte sein Auto und verließ anschließend, ohne die fällige Rechnung zu bezahlen, sofort mit dem Pkw die Tankstelle. Ein Zeuge konnte sich das hintere Kennzeichen des Autos merken. Auch die Marke und den Typ des Autos teilte der Zeuge mit. Eine Überprüfung ergab, dass das Kennzeichen bereits seit 2013 abgemeldet war.

Am Dienstagnachmittag (21.03.) kam es an der gleichen Tankstelle zu einem erneuten Tankbetrug, wiederum mit einem blauen Kleinwagen derselben Marke und Typ wie eineinhalb Wochen zuvor. Die Angestellte der Tankstelle konnte in diesem Fall ein anderes Kennzeichen an dem Wagen ablesen. Dieses amtlichen Kennzeichen wurden noch am gleichen Abend bei der Polizeistation in Rotenburg als gestohlen gemeldet.

Anfang April meldete sich ein Kollege der benachbarten Polizeistation in Melsungen bei dem Sachbearbeiter der Polizei in Rotenburg. Der Melsunger Kollege hatte bis dahin drei Anzeigen wegen Tankbetruges auf einem Autohof an der Autobahn bei Malsfeld (Schwalm-Eder-Kreis) in Bearbeitung. Das Tatfahrzeug war stets ein blauer Kleinwagen mit HEF- Kennzeichen. Natürlich stimmten auch der Hersteller und Typ des verdächtigen Wagens.

Schließlich gab es dann auch noch Videoaufnahmen der Tankstellen. Hier war dann nicht nur das gesuchte Auto, sondern auch ein junger Mann als Tatverdächtiger zu erkennen, wie er das Auto betankte. Es verdichteten sich daraufhin die Ermittlungen gegen einen 19-jährigen Tatverdächtigen aus der Fuldastadt Rotenburg.

Anfang April 2017 waren die Ermittler aus Meldungen schließlich an der Wohnungstür des Tatverdächtigen. Dieser war aber nicht zuhause und auch das gesuchte Auto war nicht da. Die Polizeibeamten waren gerade wieder auf der Dienststelle angekommen, da meldete sich ein Mitarbeiter des Malsfelder Autohofs bei den Beamten. Gerade hatte der Tatverdächtige mit seinem blauen Kleinwagen dort mal wieder "umsonst" getankt und war sofort weggefahren. Fast wie im Film fuhren daraufhin die Beamten aus Rotenburg, nach Mitteilung der Kollegen aus Melsungen, zur Wohnanschrift des 19-jährigen. Jetzt stand das Auto vor dem Haus und auf Klingeln öffnete der 19-jährige die Haustür.

Zu diesem Zeitpunkt waren aber wieder andere ROF-Kennzeichen an dem Wagen. Diese Kennzeichen waren für einen abgemeldeten, anderen Kleinwagen der Mutter des jungen Mannes einmal für ein anderes Auto angemeldet gewesen. Diese Kennzeichen waren mit "nachträglich aufgeklebten" Zulassungsstempeln versehen und einer TÜV Plakette bis Dezember 2017. Im Kofferraum des blauen Kleinwagens fanden die Beamten auch das gestohlene Kennzeichen, mit denen der 19-jährige zuvor den Tankbetrug bei Malsfeld verübt haben soll.

Der 19-jährige gab auch bei der Polizei gleich zu, den Tankbetrug am 05.04.2017 in Malsfeld begangen zu haben. Weiter ergaben die Ermittlungen der Polizei, dass der junge Mann nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis ist. Diese war ihm bereits im Januar 2016 unanfechtbar durch die Verwaltungsbehörde wegen Trunkenheit und Fahren eines Pkw unter Betäubungsmitteleinfluss entzogen worden.

In der Zwischenzeit gab der 19-jährige in seiner Vernehmung auch zu, zwischen März und April 2017, in sechs Fällen, Tankbetrügereien an Tankstellen in Rotenburg und Malsfeld begangen zu haben. Auch den Diebstahl des Autokennzeichens in Rotenburg räumte er ein.

Die Polizei überprüft nun, ob der junge Mann auch noch für andere, gleichgelagerte Fälle in Nord- und Osthessen in Frage kommt.

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