Kassel – Wehlheiden: „Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!“ – rät die Kasseler Polizei und bittet um Hinweise nach Trickdiebstählen

Kassel (ots) - Nachdem bereits am Dienstagnachmittag ein hochbetagter Kasseler Senior aus dem Stadtteil Helleböhn in seiner Wohnung das Opfer von zwei Trickdiebinnen geworden war (wir berichteten mit einer Pressemitteilung unter 62" class="uri-ext outbound" rel="nofollow">www.presseportal.de/blaulicht/pm/44143/3632362 ) kam es am gestrigen Mittwochabend in Kassel zu einer weiteren solchen Tat. Erneut verschafften sich zwei Frauen unter einem Vorwand Zutritt zur Wohnung einer Rentnerin im Stadtteil Wehlheiden und erbeuteten Schmuck im Wert über 10.000,- Euro. Die Kasseler Polizei rät in diesem Zusammenhang unbedingt dazu, keine Fremden in die Wohnung zu lassen. Plötzlich und unerwartet an der Wohnungstür auftauchende Personen, wie beispielsweise Bittsteller oder angebliche Wasserwerker führen häufig nichts Gutes im Schilde.

Hinweise auf Trickdiebinnen erbeten

Zudem bitten die mit den Ermittlungen zu den beiden Trickdiebstählen betrauten Beamten des Kommissariats 21/22 der Kasseler Kripo um Hinweise auf die Täterinnen. Da in beiden Fällen eine vergleichbare Personenbeschreibung vorliegt, schließend die Ermittler nicht aus, dass es sich um ein und dieselben Frauen handeln könnte.

Um Briefumschlag für Geldschein gebeten

Die zwei bislang unbekannten Frauen hatten sich gestern Abend gegen 18:30 Uhr vor einem Mehrfamilienhaus an der Leibnizstraße, nahe der Tischbeinstraße, aufgehalten. Als die dort wohnende Rentnerin zufällig aus dem Fenster sah, winkten die beiden Trickdiebinnen ihr zu und baten sie durch Gesten, die Haustür zu öffnen. An ihrer Wohnungstür fragten die beiden Frauen, die sich als Mutter und Tochter ausgaben, sie anschließend nach einem Umschlag für einen 20,- Euro Schein und folgten ihr daraufhin plötzlich in die Wohnung. Die geschickt vorgehenden und immer aufdringlicher werdenden Täterinnen überrumpelten die Seniorin dadurch, der der unerwartete Besuch eigentlich überhaupt nicht recht war. Im weiteren Verlauf gelang es den Trickdiebinnen durch Ablenken des Opfers dann, unbemerkt die wertvollen Schmuckstücke aus der Wohnung zu stehlen.

Die Rentnerin beschreibt die Frauen wie folgt:

1.) ca. 1,65 bis 1,70 Meter groß, normale Figur, etwa 35-40 Jahre alt, gut geschminkt, heller Hut, schicke Bekleidung

2.) ca. 1,60 bis 1,65 Meter groß, etwas korpulent, 55-60 Jahre alt, rosfarbener Lippenstift, gut gekleidet

Beide Frauen sollen akzentfrei Deutsch, untereinander jedoch in einer dem Opfer fremden Sprache gesprochen haben.

Hinweise auf die Trickdiebinnen für die Ermittler des K 35 nimmt die Kasseler Polizei unter Tel. 0561 - 9100 entgegen.

Tipps der Polizei für Senioren zum Schutz vor Trickdieben

- Lassen Sie keine Fremden in die Wohnung!
- Sehen Sie sich Besucher vor dem Öffnen durch den Türspion oder mit einem Blick aus dem Fenster an und machen Sie von Ihrer Türsprechanlage Gebrauch.
- Öffnen Sie die Wohnungstür niemals sofort - legen Sie immer Sperrbügel oder Sicherheitskette an.
- Ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu, wenn unbekannte Besucher vor der Tür stehen, oder bestellen Sie die Besucher zu einem späteren Termin, wenn eine Vertrauensperson anwesend ist.
- Überlegen Sie bei angeblicher hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür (Beispiel: Bitte um Schreibzeug oder um ein Glas Wasser): Woher sollte der Nachbar die Besucher wirklich kennen? Warum wenden sich die Besucher im Notfall nicht an eine Apotheke, eine Gaststätte oder ein Geschäft, sondern an eine (abgelegene) Privatwohnung?
- Machen Sie bei hilfebedürftiger Lage von Fremden an der Tür das Angebot, selbst nach Hilfe zu telefonieren oder das Gewünschte (Schreibzeug, Glas Wasser etc.) hinauszureichen, und halten Sie dabei die Tür gesperrt.
- Fordern Sie von Amtspersonen immer den Dienstausweis und prüfen Sie ihn sorgfältig (nach Druck, Foto und Stempel). Sorgen Sie dazu für gute Beleuchtung und benutzen Sie, wenn nötig, eine Sehhilfe.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an. Suchen Sie dazu die Telefonnummer selbst heraus und ziehen Sie telefonisch eine Nachbarin oder einen Nachbarn hinzu.
- Lassen Sie Handwerker nur dann herein, wenn Sie sie selbst bestellt haben oder wenn sie von der Hausverwaltung angekündigt worden sind.
- Nehmen Sie nichts für Nachbarn ohne deren Ankündigung oder Auftrag entgegen.
- Wehren Sie sich gegen zudringliche Besucher notfalls auch energisch. Sprechen Sie sie laut an und rufen Sie um Hilfe.
- Pflegen Sie Kontakt zu älteren Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Machen Sie ihnen das Angebot, bei fremden Besuchern an der Wohnungstür zur Sicherheit hinzuzukommen, und übergeben Sie für solche Fälle die eigene Telefonnummer.

Matthias Mänz -Pressestelle- Polizeioberkommissar Tel. 0561 - 910 1021

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