Kreis Steinfurt (ots) - Im Kreis Steinfurt ereigneten sich in den ersten fünf Monaten diesen Jahres bereits 180 Verkehrsunfälle bei denen insgesamt 196 Fahrrad- oder Pedelecfahrer verletzt oder getötet worden sind. 157 Personen wurden leicht und 33 Personen schwer verletzt. Sechs Fahrradfahrer erlitten so schwere Verletzungen, dass sie an den Folgen verstorben sind. Diese Entwicklung bereitet der Kreispolizei Sorge, zumal die Radfahrsaison gerade erst begonnen hat. Auffällig war, dass von den sechs tödlich verletzten Personen keiner einen Helm trug. Bei drei Todesopfern haben die Kopfverletzungen zu der schweren Unfallfolge geführt. Obwohl für Radfahrer und Pedelecfahrer keine gesetzliche Helmpflicht besteht, appelliert die Polizei dringend an alle Zweiradnutzer einen Helm zu tragen. Was heute für Kinder im Grundschulalter und im Sportbereich schon fast eine Selbstverständlichkeit ist, sollte für alle anderen aus eigenem Interesse zur selbst auferlegten Pflicht werden. Ebenfalls mit Sorge registriert die Polizei die stetig steigende Zahl von Unfällen, bei denen Pedelecfahrer beteiligt sind. Die insbesondere bei Senioren beliebten Pedelec 25 nehmen mit steigenden Verkaufszahlen auch einen größeren Anteil in der Verkehrsunfallstatistik ein. Allein drei der sechs getöteten Radfahrer waren mit einem derartigen Fahrzeug unterwegs. Jeder der die unterstützende Kraft eines E-Motors nutzen möchte, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er annähernd so schnell wie ein Mofa unterwegs ist. Ein Unterschied zum Mofa besteht allerdings darin, dass ein Pedelec keine Geräusche verursacht, man also akustisch von anderen Verkehrsteilnehmern nicht wahrgenommen wird. Ein weiteres Problem ist, dass Pedelecs oftmals schneller unterwegs sind als Fahrräder und sich deshalb der Bremsweg verlängert. Eine Steigerung der Geschwindigkeit von 15 km/h (Fahrrad) auf 25 km/h (Pedelec) bedeutet auch eine entsprechende Verlängerung des Anhalteweges. In der Praxis heißt dies, dass bei guter Reaktion der Fahrradfahrer vor einem plötzlichen Hindernis nach fünf Metern zum Stehen kommt, der Pedelecfahrer hingegen nach fünf Metern noch mit voller Geschwindigkeit auf das Hindernis prallt. Die Polizei rät daher allen Pedelecnutzern ihr Fahrverhalten den eigenen motorischen Fähigkeiten und dem eigenen Reaktionsvermögen anzupassen. Machen sie sich mit den eigenen Fähigkeiten und ihrem Rad vertraut. Testen Sie auf verkehrsfreien Wegen das Fahr- und Bremsverhalten. So können Sie ihren Bremsweg besser einschätzen.
Und nochmals die Bitte der Polizei: Fahren Sie vorausschauend. Passen Sie ihre Geschwindigkeit den Verkehrsverhältnissen und ihren eigenen Fähigkeiten an. Nutzen Sie zu ihrer eigenen Sicherheit unbedingt Helme und tragen Sie auffällige, möglichst reflektierende Kleidung.
Polizei Steinfurt
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