Neubrandenburg (ots) - Über unseren Zuständigkeitsbereich (Landkreise Mecklenburgische Seenplatte, Vorpommern-Greifswald und Vorpommern-Rügen) schwappt erneut eine Welle von Trickbetrügen. Die ursprünglich als Enkeltrick bekannt gewordene Masche wurde von den hoch organisierten Betrügern perfide weiterentwickelt und existiert mittlerweile in allen möglichen Varianten. Seit Anfang dieser Woche vermehren sich die Betrugsversuche am Telefon.
Zunächst schien Neubrandenburg im Fokus der Bande zu liegen. Drei Anzeigen liegen der Polizei vor. Angerufen wurden zwei Frauen (77 und 67 Jahre alt) und ein Mann (62). Zwei Mal war es vorgeblich die Polizei/Kripo die anrief. Angeblich würden die Angerufenen in nächster Zeit Opfer einer Straftat werden, da ihre Namen und Adressen in Büchern von festgenommenen Tätern stehen würden. Der "Beamte" fragte nach Wertgegenständen und Kollegen würden vorbeikommen und aufpassen. Der 67-Jährigen war auch die Drohung mit der russischen Mafia egal und sie sagte dem Betrüger, dass ihre Finanzen niemanden etwas angehen.
Der 77-jährigen Neubrandenburgerin wurde mitgeteilt, dass ein aktueller Haftbefehl gegen sie vorliegt. Durch geschicktes Fragen erhielt der Anrufer die Auskunft, dass vor zehn Jahren im Ausland etwas gekauft wurde. Dies sei nun der Grund für den Haftbefehl, den nur die sofortige Zahlung einer Kaution aufheben könne. Die völlig eingeschüchterte Frau wollte bei ihrer Bank über 20.000 EUR abheben und wurde dort glücklicherweise von einer Mitarbeiterin gewarnt.
In Stralsund rief bei einer 75-Jährigen ein falscher Polizist an, sie legte auf. Bei einer 84-Jährigen rief die angebliche Nichte an und wollte sich Geld borgen. Ein Gespräch mit der echten Nichte klärte den Betrugsversuch auf.
In Gielow bei Malchin kam es am 20.06.17 zu derartigen Anrufen. Fünf sind dort polizeibekannt geworden. Auch hier rief ein falscher Kriminalbeamter an und fragte nach Wertgegenständen. Es kam zu keinem Schaden.
In Greifswald rief die Mitarbeiterin einer Kanzlei bei einer 64-Jährigen an und versprach einen hohen Geldgewinn gegen Zahlung einer Gebühr. Die Angerufene fiel nicht darauf hinein.
Gleich fünf Mal rief eine Frau heute verschiedene Geschädigte in Grimmen an. Unter Vorgabe verschiedenster verwandtschaftlicher Verhältnisse bat sie um finanzielle Unterstützung in Höhe von 15.000 EUR.
Ebenfalls heute wurde in Loitz eine 76-jährige Frau angerufen. Ihre Nichte benötigt 10.000 EUR. Als die clevere Frau nach dem Geburtsdatum der Nichte fragte, legte diese auf.
In allen Fällen blieb es bei Versuchen. Doch es ist davon auszugehen, dass die unbekannten Täter es weiter versuchen werden und auch nur eine geringe Zahl angezeigt wurde, es also eine hohe Dunkelziffer gibt. Bitte sprechen Sie mit Ihren Angehörigen.
PKin Nicole Buchfink
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