Witten (ots) - "Guten Tag, ich bin von der Polizei. In dem Notizbuch eines festgenommenen Einbrechers haben wir ihren Namen und ihre Telefonnummer gefunden!"
Am heutigen 22. Juni erhielten diverse Wittener Bürgerinnen und Bürger einen solchen bzw. einen ähnlich gelagerten Anruf von einem "falschen" Polizisten. Direkt im Anschluss erkundigte sich der Mann nach den finanziellen Verhältnissen und fragte gezielt nach, ob sich in der Wohnung Schmuck befindet oder ob es Schließfächer gibt. Weiter kamen die "echten" Kriminellen zum Glück nicht, weil die angerufenen Bürgerinnen und Bürger die kriminelle Masche schnell erkannt und das Gespräch beendet hatten. Mehrere Personen meldeten sich anschließend bei der "Richtigen Polizei" und berichteten von den Anrufen.
Wir wissen aber auch von Fällen, wo es anschließend zu folgenreichen "Wohnungsbesuchen" gekommen ist. Dabei ließen sich die "falschen" Ermittler die Aufbewahrungsorte von Bargeld und Schmuck zeigen. Wenig später waren die "Polizisten" dann auch schon wieder verschwunden - die Wertgegenstände allerdings auch.
Aufgrund von Legenden werden die Opfer auch dazu bewegt, ihren Schmuck aber auch das komplette Sparguthaben bei der Bank abzuheben und an vermeintliche Polizeibeamte zu übergeben - zur Spurensicherung oder sogar zur sicheren Aufbewahrung. Nicht selten verlieren diese gutgläubigen Menschen ihre gesamten Ersparnisse. An dieser Stelle nochmal ganz, ganz deutlich: "Die Polizei erfragt die Vermögensverhältnisse nicht - weder per Telefon noch an der Haus- oder Wohnungstür!"
Nicht selten nutzen die "Falschen Anrufer" auch die technischen Möglichkeiten, um glaubhaft "rüber zu kommen". So erscheint im Telefondisplay die Rufnummer der Vermittlung des Bochumer Polizeipräsidiums bzw. die "110" mit der aktuellen Vorwahl. Diese Telefonnummern werden aber grundsätzlich nicht übertragen! Die illegale Methode, mit der Telefonate unter einer vorgetäuschten Rufnummer geführt werden, ist unter dem Begriff "Call ID Spoofing" bekannt.
An dieser Stelle warnen wir nochmals ausdrücklich vor dieser kriminellen Masche und empfehlen, sich so zu verhalten wie die obigen Wittener - nämlich sofort aufzulegen und uns danach über die "110" anzurufen!
Was zeigen uns diese miesen Straftaten? Die Kriminellen denken sich immer wieder neue "Schachzüge" aus, die an dieser Stelle nie vollständig aufgezählt werden können.
Für Trickdiebe, die in Wohnungen aktiv werden, gibt es nur ein einziges ernsthaftes Hindernis, das sie überwinden müssen: die gesperrte oder geschlossene Wohnungstür. Oft täuschen sie eine offizielle Funktion vor und kommen als Handwerker, von den Elektrizitäts-, Gas- oder Wasserwerken, von der Hausverwaltung, von der Kirche, von der Rentenversicherung oder Krankenkasse, wie hier von der Polizei, aber auch von der Post oder vom Sozialamt. Dabei kündigen sie sich, wie in den obigen Fällen geschehen, sogar vorher telefonisch an, um mögliche Bedenken schon im Voraus zu zerstreuen und ein Vertrauensverhältnis zum Opfer aufzubauen.
Daher sollten folgende Ratschläge unbedingt beherzigt werden:
Für weitere Fragen und kostenlose Beratungen steht Ihnen das Kommissariat Kriminalprävention/Opferschutz des Bochumer Polizeipräsidiums unter der Rufnummer 0234 / 909-4040 gern zur Verfügung. Auch der Kontakt zu einem Seniorensicherheitsberater kann hier hergestellt werden.
Polizei Bochum
Pressestelle
Volker Schütte
Telefon: 0234-909 1021
E-Mail: pressestelle.bochum@polizei.nrw.de
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