Berliner Feuerwehr einen Tag im Ausnahmezustand

29.06.2017   12:26
Berliner Feuerwehr einen Tag im Ausnahmezustand

In den Mittagsstunden des 29.06.2017 nahmen die Einsatzmeldungen zu wetterbedingten Einsätzen, aufgrund eines Tiefdruckgebietes mit bis zu 150mm/m² Niederschlag in 24 Stunden, über der Stadt stark zu.
Um 12:26 Uhr wurde der Ausnahmezustand Wetter ausgerufen und die unwetterbedingten Einsätze priorisiert. Zunächst erfolgte die Alarmierung von 14 Freiwilligen Feuerwehren.
In den Nachmittags- und frühen Abendstunden stieg das Einsatzaufkommen weiter an, so dass im weiteren Verlauf des Abends alle 57 Freiwilligen Feuerwehren alarmiert werden mussten.

Die Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) unterstützte die Berliner Feuerwehr ab 21:00 Uhr.
Ein Vertreter des Landesbeauftragten der Freiwilligen Feuerwehren Berlins unterstützte den Lagedienst.

Zu Spitzenzeiten waren in den Nachtstunden 1400 Einsatzkräfte eingesetzt (600 BF, 700 FF und 100 THW).

Während des Ausnahmezustands wurden 1830 wetterbedingte Einsätze bewältigt.
Besonderes:

ENr: 561 vom 29.06.2017
Zeitgleich zum Ausnahmezustand musste ein Unfall zweier Straßenbahnzüge mit 27 verletzten Personen in Berlin Prenzlauer Berg bewältigt werden,

ENr: 658 vom 29.06.2017
In der Bismarckstraße in Charlottenburg-Wilmersdorf wurde ein Mehrfamilienhaus teilweise unterspült. Die Berliner Feuerwehr war rund 12 Stunden mit 56 Kräften tätig.

ENr: 2232 vom 29.06.2017
Gegen 21:30 Uhr verunfallte ein Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr auf dem Weg zur Einsatzstelle mit einem Privat-PKW an der Kreuzung Bismarckstraße/Leibnitzstraße. Drei Personen, darunter zwei Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr wurden verletzt. Das Einsatznachsorgeteam betreute die Besatzung des Löschfahrzeuges.

ENr: 532 vom 30.06.2017
Baustelle am Neptunbrunnen, Wasser in 15 m tiefer U-Bahnbaustelle, THW unterstützt

ENr: 865 vom 30.06.2017
Kurfürstendamm, Baustelle mit eingedrungenem Regewasser welches durch eine durchgeführte Fernwärmeleitung auf bis zu 60° erhitzt wurde.

Zu Spitzenzeiten waren 500 Einsätze noch nicht beschickt oder noch in Bearbeitung.

Für den Grundschutz wurden vier Alarmstaffel gebildet.

Die 60 Notrufleitungen der Feuerwehrleitstelle waren über vier Stunden durchgehend belegt. Dienstfreie Kräfte der Leitstelle wurden in den Dienst gerufen, um weitere Notrufabfrageplätze zu besetzen.

Es waren zweitweise bis zu 160 Löschfahrzeuge, darunter auch eine Vielzahl von Fahrzeugen des Katastrophenschutzes der Freiwilligen Feuerwehren und 20 Fahrzeuge des THW eingesetzt.

Ein großes Dankeschön gilt besonders allen ehrenamtlichen Helfern.

(bb)