Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt – Wieder zwei neue Fälle;

Marburg-Biedenkopf (ots) - Unfallflucht ist kein Kavaliersdelikt - Wieder zwei neue Fälle

Stadtallendorf: Wieder einmal muss die Polizei zu zwei neuerlichen Unfallfluchten berichten. Bereits am Dienstag, 18. Juli fuhr ein Unbekannter zwischen 9.40 und 10 Uhr auf dem Edeka-Parkplatz in der Straße des 17. Juni gegen die rechte Seite eines silberfarbenen Skoda Octavia und hinterließ einen Schaden von 1000 Euro. Auf dem Parkplatz eines Mehrfamilienhauses in der Weilburger Straße krachte es am Donnerstag, 20. Juli zwischen 10.30 und 21 Uhr. Der bis dato unbekannte Autofahrer fuhr hinten rechts gegen einen schwarzen Opel Agila und verursachte einen Schaden von 800 Euro. Hinweise zu beiden Fällen nimmt die Polizeistation Stadtallendorf, Tel. 06428- 93050, entgegen.

Hinweis der Polizei: Erfahrungsgemäß wird ein ermittelter Fahrer von den Gerichten bei einer Unfallflucht mit einer Geldstrafe und ggf. einer Führerscheinsperre belegt. In besonders schweren Fällen, z. B wenn es zu Personenschäden kam oder im Wiederholungsfall, droht auch eine Freiheitsstrafe. Der Gesetzgeber hat dem Autofahrer eine Brücke gebaut, wonach er in einer bestimmten Frist einen geringfügigen Unfall nachträglich melden kann. Hier können dann Gerichte in einer Einzelfallprüfung unter Umständen strafmildernd agieren oder von einer Strafe absehen. In allen anderen Fällen aber gilt: Wenn auch nur die Möglichkeit besteht, dass man einen Unfall verursacht hat oder daran beteiligt war (egal ob als Fußgänger, Fahrradfahrer oder Kraftfahrzeugführer) muss man zunächst an der Unfallstelle warten, um eine Schadensabwicklung zu ermöglichen. Sollte nach einer angemessenen Zeit niemand kommen, ist die Polizei zu informieren, um eine Strafbarkeit zu vermeiden.

All das scheint diesen Autofahrern egal zu sein und der Geschädigte bleibt teilweise oder komplett auf den Kosten sitzen. Meist haben die Fahrzeuglenker einfach Angst vor einer Hochstufung in der Versicherung und sie machen sich aus dem Staub, ohne an die Folgen zu denken. Oft werden sich die Schäden sogar angeschaut und dann wird trotzdem bewusst weggefahren. Dann gibt noch die, die sagen: "Hab nichts von einem Unfall bemerkt!"

Die Unfallstatistiken der letzten Jahre belegen: Jeder vierte Crash im Landkreis wird mittlerweile von der Polizei als Unfallflucht aufgenommen. Alleine in Stadtallendorf registrierte die Polizei 288 Unfallfluchten im Jahre 2015. 107 Fälle klärten die Beamten auf. 2016 konnten die Ordnungshüter in 88 von insgesamt 255 angezeigten Taten den mutmaßlichen Fahrer ermitteln.

Jürgen Schlick

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