Bochum (ots) - Eine schon recht betagte Herner Seniorin machte am 2. August alles richtig:
Sie ging im Laufe des Tages zur örtlichen Polizei und gab einen Brief ab - Inhalt: ein gefälschter Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Frankfurt.
In dem Fall wurde die Zahlung einer sehr hohen Geldstrafe oder - bei Nichtzahlung - eine lange Freiheitsstrafe angedroht. Das Schreiben lag in ihrem Briefkasten und wurde ganz normal mit der Post zugestellt. Das kam der älteren Dame doch sehr ungewöhnlich vor. Sie zahlte erst einmal nichts und rief auch nicht wie gefordert die aufgeführte Telefonnummer an, sondern begab sich richtigerweise zur Wache.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist dies in Bochum / Herne / Witten der erste Trickbetrug dieser Art.
Aber in umliegenden Polizeibehörden liegen vergleichbare Fälle vor. Der Haftbefehl soll angeblich von der Staatsanwaltschaft Frankfurt bzw. Amtsgericht Frankfurt stammen - die Namen des Staatsanwaltes sowie des Sachbearbeiters gibt es nicht. Und paradoxerweise lassen sich die Betrüger sogar auf eine "Mindestzahlung" ein. Dafür können sie eine Telefonnummer anrufen, die allerdings ebenfalls nicht stimmt! Was passiert dort? Sie bekommen, damit sie nicht eingesperrt werden, telefonische Zahlungshinweise für eine Überweisung. Seien sie sich darüber im Klaren: Ihr Geld ist unwiderruflich verloren!
Wir aber, die Polizei, wollen vor diesem und ähnlichen Fällen erneut eindringlich warnen.
Immer und immer wieder versuchen Kriminelle, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Beispielsweise haben "Mitarbeiter" von Firmen in der Regel einen Ausweis - zeigen lassen! Kontrollanruf bei der Firma! Zeugen oder Nachbarn hinzu ziehen! Es gibt grundsätzlich keine Notfälle! Seien sie weiter misstrauisch und lassen Sie sich beraten - bei ihrer Polizei!
Für alle Fragen zum Thema Trickbetrug steht Ihnen das Kommissariat für Kriminalprävention und Opferschutz zur Geschäftszeit unter der Rufnummer 0234/909-4040 gern zur Verfügung. Dort kann auch ein Kontakt zu unseren ehrenamtlichen Seniorensicherheitsberatern vermittelt werden.
Das Bochumer Kriminalkommissariat 13 hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet unter der Rufnummer 0234/909-4135 (-4441 außerhalb der Geschäftszeit) um Täter- und Zeugenhinweise.
Polizei Bochum / Pressestelle
Thomas Kaster
Telefon: 0234 909 1024
E-Mail: pressestelle.bochum@polizei.nrw.de
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