Pressebericht vom 04.08.2017


04.08.2017, PP München

Pressebericht vom 04.08.2017
1212. 12. Kinderpräventionsfahrt des Münchner Sicherheitsforums e.V. und der Münchner Polizei

1213. Mord nach 27 Jahren geklärt - Unterhaching

1214. Brand von drei Omnibussen auf Firmengelände - Hohenbrunn

1215. Vollendete Betrugsfälle durch falsche Polizeibeamte - Milbertshofen / Moosach

1216. Frau stürzt beim Einsteigen in MVG-Bus und verletzt sich schwer; Busfahrer entfernt sich vom Unfallort – Münchner Freiheit


1212. 12. Kinderpräventionsfahrt des Münchner Sicherheitsforums e.V. und der Münchner Polizei Sonderbeilage Kinderpräventionsfahrt.pdf   (.pdf / 74 kb)

1213. Mord nach 27 Jahren geklärt - Unterhaching 27 Jahre nach der Tat ist es der Mordkommission des Polizeipräsidiums München im Zusammenwirken mit der Staatsanwaltschaft München I, den Sachbearbeitern der Spurensicherung des Polizeipräsidiums München, dem Institut für Rechtsmedizin München, dem Bayerischen Landeskriminalamt und den Behörden in Bosnien-Herzegowina gelungen, einen Mord aus dem Jahr 1990 zu klären.

Am Montag, 18.06.1990 wurde in Unterhaching die Leiche eines damals 48-jährigen Kaufmannes in seiner Wohnung aufgefunden. Der Mann war durch mehrere Messerstiche verletzt und mit einem Elektrokabel erdrosselt worden.

Der 48-Jährige war davor mehr als zwei Wochen nicht mehr gesehen worden. Den Leichenerscheinungen zufolge dürfte die Tat 10 bis 14 Tage vor der Auffindung geschehen sein.

Die damaligen Ermittlungen ergaben, dass es sich beim Täter um eine Person aus dem sogenannten Stricher-Milieu handeln dürfte. Der Täter konnte jedoch trotz intensiver Ermittlungen damals nicht identifiziert werden.

Im Zuge der sogenannten Altfallbearbeitung wurde der Vorgang komplett überarbeitet. Das noch vorhandene Spurenmaterial, sowie die damals gesicherten Tatortspuren wurden nochmals bearbeitet und untersucht.

Dadurch konnte bereits 2006 ein DNA-Muster des mutmaßlichen Täters herausgearbeitet werden. Allerdings blieben Suchläufe in den Dateien zunächst ohne Erfolg.

2016 wurden von der Mordkommission München über das Bayerische Landeskriminalamt weitere Suchläufe mit den vorhandenen Fingerspuren im europäischen Ausland angestoßen. Dies führte zu einer Treffermeldung aus Sarajevo, der Hauptstadt von Bosnien-Herzegowina.


Die Spuren vom Tatort in Unterhaching konnten demzufolge einem zur Tatzeit 21-jährigen Bosnier zugeordnet werden. Dieser hatte jedoch im März 2014 Selbstmord begangen.

Gegen ihn war mehrfach in seinem Heimatland polizeilich ermittelt worden. Nach Mitteilung der bosnischen Behörden war er einer organisierten, kriminellen Gruppierung zuzuordnen. Unter anderem war er auch wegen versuchten Mordes und Brandstiftung angeklagt. Schließlich konnte über einen Abgleich der DNA-Spuren aus München mit den in Bosnien gespeicherten Daten endgültig nachgewiesen werden, dass der verstorbene Bosnier ganz offensichtlich der Mörder des damals 48-jährigen Unterhachingers war.


1214. Brand von drei Omnibussen auf Firmengelände - Hohenbrunn Am Donnerstag, 03.08.2017, kam es gegen 17.25 Uhr, zu einem schadensträchtigen Brand von drei Omnibussen auf dem Firmengelände eines Busunternehmens in Hohenbrunn.

Ein Mitarbeiter hörte zur genannten Zeit komische Geräusche und stellte bei der Suche nach der Ursache einen Brand im Inneren eines abgestellten Gelenkbusses fest. Der Brand hatte sich im Armaturenbereich bzw. im Bereich der Fahrkartenausgabe entwickelt. Der Mitarbeiter öffnete den versperrten Bus und versuchte den Brand mit einem Feuerlöscher zu löschen, was ihm aber aufgrund der bereits fortgeschrittenen Brandentwicklung nicht mehr gelang.

Fast zeitgleich hatten Polizeibeamte der angrenzenden Polizeiinspektion 28 den Brand bemerkt und waren zum Brandort geeilt. Bis zum Eintreffen der verständigten Feuerwehr brannte der Bus von vorne nach hinten komplett aus. Die Flammen griffen auf zwei danebenstehende Busse über, die ebenfalls in Brand gerieten und ausbrannten.

Ebenfalls wurden zwei abgestellte Pkw von Mitarbeitern durch die Hitzeentwicklung noch leicht beschädigt.

Die Feuerwehr konnte durch einen massiven Löscheinsatz ein Übergreifen der Flammen auf ein angrenzendes Wohnhaus verhindern.

Der bei dem Brand entstandene Gesamtschaden wird auf mindestens 500.000 Euro geschätzt. Personen wurden glücklicherweise nicht verletzt.

Beamte des Kommissariats 13 (Branddelikte) übernahmen vor Ort die Ermittlungen. Aufgrund der getroffenen Feststellungen und den Angaben des Zeugen, wird davon ausgegangen, dass der Bus mit hoher Wahrscheinlichkeit durch einen technischen Defekt in Brand geriet. Er war etwa zwei Stunden vor der Brandentdeckung dort abgestellt worden. Hinweise auf eine andere Brandentstehung liegen derzeit nicht vor.


1215. Vollendete Betrugsfälle durch falsche Polizeibeamte - Milbertshofen / Moosach Fall 1:
Am Mittwoch, 02.08.2017, gegen 23.00 Uhr, erhielt eine 87-jährige Münchnerin aus Milbertshofen einen Anruf eines bislang unbekannten Mannes. Der Anrufer überzeugte die Seniorin durch geschickte Gesprächsführung, dass er der Herr „Matuschek“ von der Kriminalpolizei sei. Er teilte mit, dass es im Umkreis des Wohnortes der Senioren zu vielen Straftaten kommen würde und sie deshalb dringend Polizeischutz benötige. Er wurde deshalb Polizeibeamte vorbeischicken.

Kurz nach dem Anruf klingelte es bereits an der Tür der 87-Jährigen und ein unbekannter Täter stellte sich als Polizeibeamter vor, der von Herrn „Matuschek“ geschickt worden wäre. Er fragte die 87-Jährige nach ihrem Bargeld und Münzen.

Überzeugt davon, es handelte sich um einen echten Polizeibeamten, übergab die Seniorin mehrere tausend Euro Bargeld und zwei Goldmünzen an den unbekannten Abholer. Dieser verließ daraufhin unverzüglich die Wohnung der Münchnerin.

Bei einer Rücksprache mit der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums München wurde bekannt, dass sie Opfer eines Betrugs durch „falsche Polizeibeamte“ geworden war.

Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 50 Jahre alt, ca. 180 cm groß, dicke Figur, strubbelige schwarze Haare, sprach bayerischen Dialekt, bekleidet mit weißem T-Shirt und weißer kurzer Hose.

Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Münchner Stadtteil Milbertshofen, im Bereich der Nietzschestraße / Jürgen-von-Hollander-Platz, verdächtige Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Betrug durch "falsche Polizeibeamte" stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 3, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Fall2:
Ebenfalls am Mittwoch, 02.08.2017, gegen 23.00 Uhr, erhielt eine 86-jährige Rentnerin aus Moosach auf ihrem Festnetztelefon den Anruf eines angeblichen Polizeibeamten.

Dieser teilte der Dame mit, dass bei festgenommenen Einbrechern eine Notiz mit dem Namen und der Adresse der Rentnerin aufgefunden worden sei. Man müsse davon ausgehen, dass auch sie Opfer eines Einbruchs werden würde. Sie wurde nach Bargeld und ihren Wertsachen befragt und gab bereitwillig Auskunft.

Die 86-Jährige wurde beauftragt, das zuhause aufbewahrte Bargeld in Höhe von mehreren tausend Euro zu verpacken und es den eingesetzten Polizeibeamten zur sicheren Aufbewahrung zu übergeben.

Letztendlich warf die Seniorin einem im Garten wartenden Abholer eine Tüte mit dem Bargeld vom Balkon aus zu. Mit diesem hatte sie Sichtkontakt.
Während der Übergabe und auch in der Folgezeit hielt der Anrufer stets den telefonischen Kontakt mit der 86-Jährigen aufrecht.

Nachdem der Rentnerin schließlich Bedenken gekommen waren, setzte sie sich mit der Einsatzzentrale der Münchner Polizei in Verbindung, wo sie über den Betrugsfall aufgeklärt wurde.

Täterbeschreibung:
Männlich, ca. 175-180 cm groß, ca. 30 Jahre alt, rundes Gesicht, dunkel gekleidet.

Zeugenaufruf:
Wer hat im angegebenen Zeitraum im Münchner Stadtteil Moosach, im Bereich der Feichtmayrstraße / Darmstädter Straße, verdächtige Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit diesem Betrug durch "falsche Polizeibeamte" stehen könnten?
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kriminalfachdezernat 3, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.


Seit der 30. Kalenderwoche ist ein extremer Anstieg an Fallzahlen festzustellen. Seitdem wurden über 300 Delikte bei der Polizei angezeigt. In den meisten Fällen blieb es bei einem Versuch, jedoch fallen immer wieder meist ältere Menschen auf die Betrüger herein.

Warnhinweis Ihrer Münchner Polizei:
Falsche Polizei- oder Kriminalbeamte verwenden fast immer den Trick, dass sie die Angerufenen über vermeintliche Einbrüche in der Nachbarschaft informieren. Sie behaupten, dass sie deshalb in der Wohnung mögliche Geld- bzw. Schmuckbestände kontrollieren müssten. Oftmals wird bei den betrügerischen Anrufen eine manipulierte Anrufernummer angezeigt, insbesondere die Nummern „110“ sowie „089/110“. Die Polizei verwendet diese Notrufnummer niemals für ausgehende Anrufe.

Vergewissern Sie sich bitte durch einen Rückruf bei der Notrufnummer 110, ob es sich tatsächlich um einen Polizeibeamten handeln könnte. Lassen Sie keine unbekannten Personen in Ihre Wohnung, die sich nicht eindeutig legitimieren können. Übergeben Sie keine Wertgegenstände oder Bargeld an unbekannte Personen.


1216. Frau stürzt beim Einsteigen in MVG-Bus und verletzt sich schwer; Busfahrer entfernt sich vom Unfallort – Münchner Freiheit Ein bislang nicht bekannter Busfahrer fuhr am Donnerstag, 03.08.2017, um 17.25 Uhr, mit dem Bus der Linie 142 die Haltestelle Münchner Freiheit an. Dort wartete bereits eine 94-jährige Münchnerin auf den Bus.

Nachdem einige Fahrgäste eingestiegen waren, wollte die betagte Dame ebenfalls in den Bus. Hierbei hob sie ihren Rollator, um diesen bei der ersten Doppeltür nach der Fahrertür in den Bus zu stellen. Als sie die Vorderräder des Rollators im Bereich des Einstiegs hatte, fingen die Türen an, sich zu schließen. Dadurch wurde die 94-Jährige zurückgedrückt und stürzte. Ihr Rollator blieb vor ihr stehen.

Der Bus wartete noch kurz an der Haltestelle, fuhr dann jedoch weiter. Somit entfernte sich der Busfahrer von der Unfallstelle, ohne seinen gesetzlichen Pflichten als Unfallbeteiligter nachzukommen.

Die 94-Jährige wurde durch den Sturz schwer verletzt und kam mit dem Rettungsdienst zur stationären Behandlung in ein Münchner Krankenhaus.

Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise zum Unfallhergang machen können, werden gebeten, sich mit dem Unfallkommando, Tegernseer Landstraße 210, 81549 München, Tel.: 089/6216-3322, in Verbindung zu setzen.