Nürnberg (ots) - Wie bereits am 05.08.2017 mit Meldung 1326 berichtet, zündete eine Person gegen 16:40 Uhr in der Nürnberger Königstorpassage eine verbotenen Feuerwerkskörper. Inzwischen sind die Personalien des Beschuldigten bekannt.
Gegen 16:40 Uhr erreichten mehrere Notrufe die mittelfränkische Einsatzzentrale. Den Mitteilern zu Folge soll sich in der Königstorpassage eine Explosion ereignet haben. Etliche Passanten seien fluchtartig davongerannt.
Sofort wurden zahlreiche Einsatzkräfte der Nürnberger Polizei zum Tatort entsendet. Zeitgleich nahmen Beamte der Einsatzzentrale eine erste Videoauswertung der in unmittelbarer Nähe befestigten Überwachungskamera vor. Dabei entdeckte man einen Tatverdächtigen, der sofort in die bereits laufenden Fahndungsmaßnahmen aufgenommen wurde. Wenig später nahmen Beamte der PI Nürnberg-Mitte einen Mann an der Osthalle des Nürnberger Hauptbahnhofes vorläufig fest. Er zeigte sich sofort geständig und einsichtig. Anschließend brachte man ihn zur Dienststelle.
In seinem mitgeführten Rucksack fanden die Beamten rund 60 kleinere sowie rund ein halbes Dutzend mandarinengroße Böller. Sie entsprachen nicht den sprengstoffrechtlichen Vorschriften, wie sie in der Bundesrepublik Deutschland gelten. Die Gegenstände wurden sichergestellt.
Die Explosion ereignete sich direkt in der Königstorpassage, zwischen Toilettenanlage und einer Bäckerei. Dabei entstanden zunächst ein heller Lichtblitz sowie eine heftige Druckwelle. Nach ersten Informationen flüchteten daraufhin zahlreiche Passanten, die sich in der Königstorpassage aufgehalten hatten, ins Freie. Verletzte wurden der Polizei bisher nicht gemeldet. Es entstand wohl geringer Sachschaden an der nahe gelegenen Toilettenanlage.
Der Beschuldigte, bei dem es sich um einen 48-jährigen Oberfranken mit Wohnsitz in Norddeutschland handelt, machte bisher nur unvollständige Angaben zum Sachverhalt. Er scheint sich wohl in der Vergangenheit mehrfach im Bereich des Nürnberger Hauptbahnhofes und der Königstorpassage aufgehalten zu haben. Ein politisch motivierter Hintergrund ist nach Stand der Ermittlungen auszuschließen.
Während der Amtsbehandlung auf der Dienststelle musste der Mann ärztlich behandelt und im weiteren Verlauf in ein Krankenhaus gefahren werden. Mit richterlicher Anordnung wurde eine Blutentnahme durchgeführt. Da der Beschuldigte ganz offensichtlich nicht frei von psychischen Störungen ist, ließ er sich freiwillig in eine Fachklinik einweisen.
Bisher haben sich zwei Geschädigte gemeldet, die wegen des Sachverhalts Verletzungen erlitten haben. Weitere Geschädigte werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst Mittelfranken unter der Telefonnummer 09 11 2112 - 3333 in Verbindung zu setzen.
Wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Weitere strafrechtliche Verstöße werden derzeit noch geprüft.
Bert Rauenbusch/sg
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