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Kreis Viersen (ots) - Seit Jahren hat die Kreispolizeibehörde das Problemfeld "Verunglückte Rad fahrende Kinder" zu einem ihrer Behördenschwerpunkte gemacht. Leider hat die bisherige Bekämpfungsstrategie nicht zu dem erwünschten Erfolg geführt. Laut aktueller Landesstatistik ist das Risiko für Kinder, sich bei einem Fahrradunfall zu verletzten, nirgendwo höher als im Kreis Viersen. Verunglückten im Jahre 2015 noch 59 Kinder auf Straßen des Kreises Viersen, waren es im Jahr 2016 schon 77 Kinder. Betroffen sind vor allem Kinder im Alter zwischen 10 und 14 Jahren. Die Konzepte zur Unfallbekämpfung wurden dieser Entwicklung angepasst. Auf Initiative von Landrat Dr. Andreas Coenen entstand das Projekt VORKIDS - Viersener Sicherheitsoffensive Rad fahrender Kinder im Kreis Viersen. Mit wissenschaftlicher Hilfe wollen wir schlauer werden: Warum verunglücken so viele Kinder im Kreis? Wo liegen die Ursachen? Und was kann die Polizei tun, um die Unfälle mit Rad fahrenden Kindern zu minimieren und schlimme Unfallfolgen zu verhindern? Verkehrswissenschaftler der Deutschen Hochschule der Polizei in Münster haben bereits eine Vielzahl von Verkehrsunfällen analysiert. Mit den dadurch gewonnenen Erkenntnissen und weiterführenden Methoden der Projektuntersuchungen sollen gezieltere Strategien entwickelt werden, um diesem Phänomen entgegenzutreten. Das Projekt VORKIDS ist eine Kooperation der Kreispolizeibehörde Viersen, der Deutschen Hochschule der Polizei und der Kreisverkehrswacht Viersen e.V.. Bereits jetzt wissen wir: Knapp 50% aller Unfälle passieren in weniger als 1 km Entfernung zum Wohnort, 70 % aller Unfälle ereignen sich in einem Umkreis von 2 km Entfernung vom Wohnort der Radler. Dies insbesondere in wärmeren Monaten und in den Morgen- und Mittagsstunden. Die Schulwegunfälle machen fast 50% aller Unfälle aus. Ursachen setzen sowohl Radfahrer als auch Kfz-Führer. Häufig sind Verstöße gegen die "Rechts vor Links"- Regel sowie Fehler beim Links-Abbiegen. Aber auch die Benutzung der falschen Straßenseite oder Fehler beim Einfahren in den fließenden Verkehr sind einige der Ursachen. Auffällig ist auch, dass die Helmtragequote bei 10-Jährigen noch bei 70% liegt, bei den 14-Jährigen liegt sie unter 5%. Neben den notwendigen Kontrollen von Rad- und Pkw-Fahrern liegt der Polizei besonders die Prävention am Herzen. Die Ausgestaltung der Radfahrtrainings für Kinder wird den Ergebnissen des Projektes angepasst. Zum Beispiel wird es neue Trainingsbausteine zur Benutzung der richtigen Straßenseite geben. Hierzu arbeiten Polizei und Kreisverkehrswacht eng zusammen. Erste Veränderungen wurden bereits umgesetzt. Die Polizei alleine kann keine Verkehrserziehung leisten. Erziehung ist ein stetiger Prozess. Eltern und Erzieher stehen in der Verantwortung, mit ihren Schützlingen wiederholt Verkehrsregeln und die zurückzulegenden Fuß- und Radfahrwege immer und immer wieder zu üben und dafür zu sorgen, dass sich ihr Kind sicher im Verkehrsraum verhält! Dazu gehört natürlich auch die Vorbildfunktion aller Erwachsenen im Straßenverkehr. Nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen gehören zu VORKIDS. Mit einer großen Auftaktveranstaltung am 02.09.2017 auf dem Platz vor der Sparkasse auf der Hauptstraße in Viersen stellt sich das Projekt vor. Um 10:00 Uhr geht's los: Nach der Eröffnung durch Landrat Dr. Andreas Coenen locken bis 15:00 Uhr viele Attraktionen und Infostände rund um das Projekt für Groß und Klein. Fahrradparcours, Fahrsimulator und Verkehrsquizz mit Sachpreisen rund ums Fahrrad sind nur einige der Angebote. Besuchen Sie uns mit Ihren Kindern auf dem Sparkassenvorplatz und nehmen Sie aktiv am Projekt VORKIDS teil. Wir freuen uns auf Sie. /wg (1054)
Rückfragen bitte an:
Kreispolizeibehörde Viersen
Pressestelle
Wolfgang Goertz
Telefon: 02162/377-1192
E-Mail: pressestelle.viersen@polizei.nrw.de