Kiel / Neu Duvenstedt (ots) - Am Mittwoch, 23. August 2017, führte die Mordkommission Kiel mit Hilfe der Bereitschaftspolizei Eutin eine Suchaktion auf der A7 zwischen der Raststätte Hüttener Berge und der Radar Hochbrücke durch. Ziel war das Auffinden von Beweismitteln, nachdem am 20. Juli 2017 eine unbekannte Person einen Stein mittels eines Seils an eine Autobahnbrücke in diesem Bereich gehängt hatte und ein Lkw mit dem Stein kollidiert war.
In der Nacht von Donnerstag auf Freitag, gegen 00:00 Uhr, meldete ein Verkehrsteilnehmer einen Gegenstand, der von einer Autobahnbrücke hing. Es handelte sich um die aus südlicher Richtung gesehene letzte Autobahnbrücke vor der Autobahnraststätte Hüttener Berge. Sie verbindet die Orte Alt und Neu Duvenstedt.
Eine Streifenwagenbesatzung wurde in der Tatnacht umgehend zur Brücke entsandt und stellte tatsächlich einen Stein fest, der in ca. 3,5 m Höhe an einem Seil von der Brücke hing. Noch bevor sie das Seil entfernen konnten oder den Verkehr hätten warnen können, schlug der Stein gegen die Front eines hellen Lkw, der auf der linken Spur in nördlicher Richtung unterwegs war. Der Fahrer setzte nach einem kurzen Halt seine Fahrt fort. Vermutlich hatte er in der regenreichen Nacht keinen Schaden feststellen können. Die Polizei informierte der Fahrer auch zu einem späteren Zeitpunkt nicht.
Im Rahmen der Ermittlungen erhielt die Polizei von weiteren Sachverhalten Kenntnis, die in Zusammenhang mit obiger Tat stehen könnten.
Am 18. Juli 2017, zwischen 13:30 und 14:30 Uhr, passiert ein Pkw vermutlich die gleiche Brücke in Fahrtrichtung Süden und wurde von einem Stein im Frontbereich getroffen. Der eigentliche Schaden am Pkw wurde jedoch erst mehrere Tage später festgestellt.
Am 19. Februar 2016, gegen 14:30 Uhr fuhr eine damals 22-jährige Pkw-Fahrerin unter der Brücke in nördlicher Richtung durch. Bei ihr schlug ein Stein auf dem Dach ihres Audi A4 ein.
Nur durch Glück kamen bei keiner der Taten Menschen zu Schaden.
Die Mordkommission der Bezirkskriminalinspektion Kiel übernahm wegen des Verdachts von versuchten Tötungsdelikten in Verbindung mit dem besonders schweren Fall von gefährlichen Eingriffen in den Straßenverkehr gemeinsam mit den örtlichen Dienststellen die Ermittlungen.
Man entschloss sich zu einer gezielteren Absuche des Tatorts nach möglichen Beweismitteln, die zur Ergreifung des Täters führen könnten.
Dazu holte man sich die Unterstützung von Beamten der Bereitschaftspolizei Eutin. Zwischen 10:00 und 12:15 Uhr wurden in Höhe des Tatorts die linken Fahrspuren der A7 in beiden Fahrtrichtungen gesperrt, damit der Mittelstreifen unter der Brücke abgesucht werden konnte. Nachdem die Sperrungen aufgehoben waren suchten die Einsatzkräfte noch im Bereich der Grünstreifen und der Brückenköpfe. Der Einsatz endete um 13:30 Uhr.
Im Zuge der Sperrungen kam es zu erheblichen Beeinträchtigungen des fließenden Verkehrs. Zeitweise staute sich der Verkehr über ca. fünf Kilometer in beiden Fahrtrichtungen.
Bei der Absuche wurden diverse Gegenstände sichergestellt. Ob bei diesen Gegenständen ein Bezug zu einem vermeintlichen Täter hergestellt werden kann, müssen die Untersuchungen der Kriminaltechnik ergeben.
In Zusammenhang mit der Absuche an der Brücke ist die Mordkommission auch auf der Suche nach möglichen weiteren Geschädigten und Zeugen. Hier stehen insbesondere folgende Fragen im Vordergrund:
Hinweis nimmt die Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 0431 / 160 3333 entgegen.
Matthias Felsch
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