Kreis Wesel – Übung macht den Meister / Polizisten trainieren in Alpen den Ernstfall

Wesel (ots) - Am Mittwoch gegen 09.00 Uhr meldete eine Zeugin einen Familienstreit an der Straße Alte Kirchstraße in Alpen. Sie schilderte den Beamten der Leitstelle einen lauten Streit zwischen Eheleuten, auch ein Kind sollte in der Wohnung sein.

Mit dem Anruf fiel der Startschuss für eine großangelegte Übung der Kreispolizeibehörde Wesel, die ein Polizei Ratsbewerber im Rahmen seiner Hospitation von langer Hand plante. Für alle anderen Kollegen kam die Übung überraschend.

Diese begann schon mit dem Notruf bei der Leitstelle. Die vermeintliche Zeugin ist Polizeibeamtin der Fortbildungsstelle und eine der wenigen, die das "Drehbuch" dieser Übung kannte. Auch das streitende Ehepaar war inszeniert, das vermeintliche Kind eine Kinderpuppe. Selbst, wenn der Sachverhalt frei erfunden ist, ist sein Verlauf keinesfalls realitätsfern. Und auch der Einsatzanlass ist nicht willkürlich gewählt:

Einsätze auf Grund von Familienstreitigkeiten und Häuslicher Gewalt sind an der Tagesordnung. Familienstreitigkeiten sind ein hochsensibles und gefühlsintensives Thema. Die emotionsgeladene Stimmung kann schnell zu einer Gefahr für Angehörige und Polizeibeamte werden. Daher ist es besonders wichtig, diese Einsätze intensiv und häufig zu trainieren.

"Realitätsnahe Einsatzübungen sind die beste Vorbereitung für unsere Kolleginnen und Kollegen", betonte Polizeidirektor Wolfgang Tühl in diesem Zusammenhang.

Den Übungssachverhalt arbeiteten die alarmierten Polizisten mit der gleichen Ernsthaftigkeit ab, wie jeden anderen Einsatz. Mit Sonder- und Wegerechten eilten sie zum Tatort, trafen dort auf den hoch aggressiven Ehemann, der sie mit einem Messer bedrohte. Aus der Wohnung hörte man Geschrei und das Klirren von Porzellan. Das Schauspielerehepaar, zwei einsatzerfahrene Kollegen, gaben einen Familienstreit par exellence zum Besten. Die Einsatzkräfte forderten Verstärkung an. Innerhalb weniger Minuten waren Polizisten aus dem ganzen Kreis vor Ort. Sie übernahmen Absperrungen, ermittelten die Hintergründe des Familienstreits und brachten sich in Position, um im Ernstfall der Ehefrau und ihrem "Kind" schnell zur Hilfe eilen zu können. Für diesen Fall standen auch ein Rettungswagen und ein Notarzteinsatzfahrzeug bereit.

In Zusammenarbeit mit der Leistelle gelang es schließlich, den Einsatz friedlich und ohne Gewalt zu beenden.

Der Abteilungsleiter Polizei, Leitender Polizeidirektor Rüdiger Kunst, lobte nach Abschluss des Einsatzes die Kolleginnen und Kollegen für ihr souveränes und professionelles Handeln.

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