Dortmund (ots) - lfd. Nr. 0946 Die Dortmunder Polizei ermittelt in enger Kooperation mit der Bundespolizei und der Dortmunder Staatsanwaltschaft seit Monaten gegen eine bundesweit agierende Tätergruppe, die es im großen Stil auf in Deutschland arbeitende polnische Staatsangehörige abgesehen hat. Die Erkenntnisse der Dortmunder Ermittler deuten auf eine große Serie von Trickdiebstählen nahezu in allen Großstädten Deutschlands, auch in Dortmund, am hiesigen zentralen Omnibusbahnhof hin. Opfer sind ausnahmslos polnische Staatsangehörige, die mittels Fernbussen eine Reise nach Polen antreten. Bestohlen werden sie an den Bushaltestellen der Fernbusse (ZOB), aber auch an Raststätten der Bundesautobahn und immer geht es dabei um das Bargeld der Opfer. Die Geschädigten werden durch einen Täter angesprochen und in ein Gespräch verwickelt, meist verlässt man den näheren Bereich des Fernbusses. Im Rahmen des Gespräches kommt es zum sogenannten "Geldbündeltrick": Der Täter findet ein vorher auf den Boden geworfenes Geldbündel, freut sich sichtlich über den Fund und steckt das Geld ein. Wenig später tritt ein zweiter Täter heran und behauptet, er hätte an dieser Stelle Geld verloren. Für den Fall, dass man einen Geldfund abstreiten würde, droht er sogar mit der Polizei. Sein verlorenes Geld würde er auch wieder erkennen, schließlich hätten sich Kaffeeflecken darauf befunden. Nun zeigt der 1. Täter seine (dürftig gefüllte) Geldbörse und fordert das spätere Opfer auf, auch seine Geldbörse vorzuzeigen. Der spätere Geschädigte willigt ein, aufgrund seiner Reise nach Polen führt er zwar nicht wenig Bargeld mit sich, weiß aber, dass darauf keine Kaffeeflecken sind und ist sich keiner Schuld bewusst. Diesen Moment des Geldbörse-Vorzeigens nutzen die äußerst versierten Täter aus und tauschen das Geld des Opfers gegen ein vorher präpariertes Geldbündel. Dieses Bündel enthält sichtbar einen echten Euro-Schein, verborgen darunter jedoch lediglich fast wertlose Rubel Geldscheine, was den Opfern häufig erst in Polen auffällt. Auf diese Art und Weise generieren die bundesweit agierenden Täter hohe Bargeldsummen. Nach umfangreichen Ermittlungen der Polizei Dortmund gemeinsam mit der Bundespolizei konnten nun drei deutschlandweit agierende polnische Tatverdächtige ermittelt werden. Erste Ermittlungsergebnisse deuten darauf hin, dass mindestens diese drei Täter im gesamten Bundesgebiet aktiv waren, betroffen dürften Autobahnraststätten und Haltestellen von Fernbussen in deutschen Großstädten sein. Die Anzahl der Geschädigten, so auch die Vermutung der ermittelnden Beamten, dürfte darüber hinaus deutlich größer sein, als den Behörden bisher bekannt.
Offensichtlich erstatten die Geschädigten in den meisten Fällen keine Strafanzeige, dabei dürften die Schadenssummen jeweils zwischen 500.- und mehrere tausend Euro betragen. Die Dortmunder Polizei warnt eindringlich vor dieser Begehungsweise und bittet die Geschädigten, sich bei der Polizei in Dortmund zwecks Anzeigenerstattung zu melden. Die Dortmunder Polizei hat dafür extra ein Email-Postfach eingerichtet. Geschädigte wenden sich bitte an die Polizei unter dem Postfach: Oszustworulon.dortmund@polizei.nrw.de
Diese Pressemeldung wird ebenfalls in polnischer Übersetzung veröffentlicht. Darin enthalten sein werden Begrifflichkeiten, wie: - "na rulon oszstwo" - übersetzt: "auf Bündel" - "na sztos oszstwo" - übersetzt: "auf Stoß" - "na kotleta oszstwo" - übersetzt: "Kotlett werfen"
Diese Begrifflichkeiten nutzen die Tätergruppen zur Beschreibung ihrer Vorgehensweise, diese sind auch in der polnischen Öffentlichkeit bekannt.
Rückfragen bitte an:
Polizei Dortmund
Pressestelle
Oliver Peiler
Telefon: 0231-132 1020
Fax: 0231-132 9733
E-Mail: pressestelle.dortmund@polizei.nrw.de
https://dortmund.polizei.nrw