Kiel (ots) - CEO-Fraud ist eine Betrugsmasche, der immer häufiger, zumeist mittelständische Unternehmen, zum Opfer fallen und in deren Verlauf es zur Überweisung von hohen Geldbeträgen kommt. Die Folgen für die geschädigte Firma sind oft dramatisch. Drei Fälle sind alleine im Raum Kiel in den letzten zwei Wochen gemeldet worden. Dem schnellen Handeln der aufnehmenden Polizeibeamten in Zusammenarbeit mit Staatsanwaltschaft und der mit dem Vorgang betrauten Bank ist es zu verdanken, dass im ersten Fall ein Schaden von 790.000 Euro abgewendet werden konnte. Bei den beiden anderen Fällen bemerkten die Betroffenen glücklicherweise den Betrugsversuch und setzten sich mit der Polizei in Verbindung. Die Kriminalpolizei warnt vor diesen kriminellen Machenschaften.
Beim CEO-Fraud sammeln die Täter zunächst Informationen jeglicher Art über das Unternehmen. Das geschieht über Wirtschaftsberichte, das Handelsregister, über Werbebroschüren oder die firmeneigene Homepage. Auch soziale Netzwerke stellen eine wichtige Informationsquelle dar, da Mitarbeiter dort häufig ihre Funktionen oder Tätigkeiten im Unternehmen preisgeben.
Mit diesem Insiderwissen treten die Betrüger meist in Form einer E-Mail an Angestellte in verantwortungsvoller Position heran und geben sich als Geschäftsführer aus. Sie fordern ihr Gegenüber zur Verschwiegenheit und zur Überweisung von hohen Geldbeträgen auf ausländische Konten auf. Die E-Mails sind in der Regel täuschend echt. Ein Zweifel, dass es sich nicht um den Chef handelt, der den Zahlungsauftrag erteilt hat, entsteht bei den Angeschriebenen häufig nicht.
Die Folgen derartig hoher Überweisungen können für das betroffene Unternehmen verheerend sein. Eine Insolvenz und der Verlust von Arbeitsplätzen sind möglich und werden von den Tätern in Kauf genommen.
Während der Polizei im Jahr 2016 in Schleswig-Holstein lediglich sechs Fälle gemeldet wurden, bei denen ein Gesamtschaden von über 523.000 Euro entstand, schlugen die Betrüger allein in den letzten zwei Wochen drei Mal im Raum Kiel zu. Bei dem ersten Fall in Schwentinental nahm der die Anzeige aufnehmende Beamte der Station umgehend Kontakt mit dem Kriminaldauerdienst Kiel auf. In Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Kiel, der Bank, die die Überweisung getätigt hatte, und dem Bundeskriminalamt konnten die 790.000 Euro, die bereits auf ein ausländisches Konto transferiert worden waren, zurückgehalten und der Schaden abgewendet werden.
Bei zwei weiteren Fällen aus dieser Woche schöpften die angeschriebenen Angestellten glücklicherweise Verdacht und nahmen vor der Überweisung Kontakt mit ihren Vorgesetzten auf. So konnte ein Gesamtschaden von ca. 500.000 Euro verhindert werden.
Die Kriminalpolizei warnt vor dieser Betrugsmasche und gibt folgende Tipps, wie sich Unternehmen schützen können:
Weitere Hinweise erhalten sie auch auf den Internetseiten des Bundeskriminalamtes: Stichwort "CEO-Fraud".
Matthias Felsch
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