BPOLI EF: Einschleusen von Ausländern, Urkundenfälschung und illegale Beschäftigung – Bundespolizei führt Durchsuchungen in Thüringen durch

Erfurt - Gierstädt (ots) - Rund 160 Beamte der Bundespolizei durchsuchten am 19. September 2017 im Großraum Erfurt einen Wohnheimkomplex. Dabei wurden zahlreiche Beweismittel sichergestellt und 35 illegale Migranten angetroffen.

Die Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle führt in mehreren Bundesländern Ermittlungen wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Einschleusens von moldauischen, ukrainischen und weißrussi-schen Staatsangehörigen. Den Ermittlungen zufolge werden den Migranten u.a. gegen Entgelt totalgefälschte rumänische Personalausweise verkauft, welche diese dann dazu nutzen, um in Deutschland einen dauerhaften (illegalen) Aufenthalt mit unselbständiger Beschäftigung nachzugehen.

Die Ermittlungen untersuchen dabei insbesondere die Anstellung von auf diese Weise illegal nach Deutschland eingereisten Migranten als Paketkuriere bei einem Subunternehmer für einen großen Logistikdienstleister.

Heute Morgen durchsuchten die Einsatzkräfte der Bundespolizei im Auf-trag der Staatsanwaltshaft Erfurt einen aus ca. 60 Zimmer bestehenden Wohnheimkomplex. Im Rahmen der Durchsuchungsmaßnahmen wurden zahlreiche Beweismittel beschlagnahmt, welche auch weitere Ermittlungen gegen die Hintermänner ermöglichen werden.

Darüber hinaus wurden im Rahmen der Maßnahmen 35 Beschuldigte ohne erforderlichen Aufenthaltstitel vor Beginn ihrer Arbeitstätigkeit als Paketboten am heutigen Tage vorläufig festgenommen. Diese wurden wegen unerlaubter Einreise und Aufenthalt sowie teilweise wegen Urkundenfälschung beanzeigt. Ermittlungsverfahren wegen unerlaubter Beschäftigung von Ausländern ohne Aufenthaltstitel stehen ebenso zu erwarten.

Der Verbleib der Beschuldigten wird mit der Staatsanwaltschaft Erfurt sowie der zuständigen Ausländerbehörde Gotha geprüft.

Der Polizeiführer und Leiter der ermittlungsführenden Bundespolizeiinspektion Kriminalitätsbekämpfung Halle, Markus Pfau sagte zu dem Einsatz: Die Nutzung gefälschter Dokumente für irreguläre Migration und illegale Beschäftigung floriert auch in Mitteldeutschland. Damit geht ein hoher Schaden für die Sozialkassen sowie für Unternehmen, die sich gesetzliche Bestimmungen einhalten, einher. Die Bundespolizei geht hiergegen im Rahmen ihrer Kompetenzen für die Bekämpfung irregulärer Migration auch in Thüringen offensiv vor.

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Michael Oettel
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