Osnabrück (ots) - Der so genannte Enkeltrick ist eine besonders hinterhältige Form des Betrugs, der für Opfer oft existenzielle Folgen haben kann. Sie können dadurch hohe Geldbeträge verlieren oder sogar um Ihre Lebensersparnisse gebracht werden. Mit den Worten "Rate mal, wer hier spricht" oder ähnlichen Formulierungen rufen Betrüger bei meist älteren und allein lebenden Personen an, geben sich als Verwandte, Enkel oder auch gute Bekannte aus und bitten kurzfristig um Bargeld. Als Grund wird ein finanzieller Engpass oder eine Notlage vorgetäuscht, beispielsweise ein Unfall, ein Auto- oder Computerkauf. Die Lage wird immer äußerst dringlich dargestellt. Oft werden die Betroffenen durch wiederholte Anrufe unter Druck gesetzt. Sobald das Opfer zahlen will, wird ein Bote angekündigt, der das Geld abholt. Hat der Betroffene die geforderte Summe nicht parat, wird er gebeten, unverzüglich zur Bank zu gehen und dort den Betrag abzuheben. Nicht selten ruft der Täter sogar ein Taxi, wenn das Opfer den Weg nicht mehr zu Fuß bewältigen kann. Auf diese Weise haben Enkeltrick-Betrüger in der Vergangenheit bereits Beträge im fünfstelligen Eurobereich erbeutet. So auch am Donnerstag in Osnabrück. Eine Rentnerin übergab einem Unbekannten einen hohen Bargeldbetrag, den sie zuvor von der Bank abgeholt hatte. Sie war der Meinung, dass sie ihren Enkel "Bastian" damit bei einem Autokauf in Münster unterstützt. Dem angeblichen Kurier "Herrn Kirchner", der aus Richtung Rißmüllerplatz zu Fuß zu ihrer Wohnung in der Lürmannstraße kam, händigte sie das Geld aus. Der Kurier war 50-55 Jahre alt, ca. 1,65m -1,70m groß und stabil. Er sprach akzentfrei Deutsch, hatte eine Halbglatze/ graue Haare und trug eine graue Stoffjacke. Der unbekannte Mann hatte eine dunkle Umhängetasche dabei. Die Polizei warnt erneut eindringlich vor Anrufen von angeblichen Enkeln oder sonstigen Verwandten, die angeben, in einer Notlage zu sein und um Geld oder Wertgegenstände bitten. Hinweise zu dem beschriebenen Fall bitte an die Polizei in Osnabrück unter 0541/ 327 2115.
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