Erneutes Auftreten von falschen Polizeibeamten
27.09.2017, PP Oberbayern Nord
Erneutes Auftreten von falschen Polizeibeamten
Erneut sind in den letzten Tagen Trickbetrüger mit der perfiden Masche, sich als vermeintliche Polizeibeamte auszugeben, aufgetreten und erbeuteten dabei in zwei Fällen Bargeld und Wertgegenstände von gutgläubigen Senioren.
In den vergangenen Tagen wurden bei der Polizei insgesamt 11 Anrufe falscher Polizeibeamter bekannt. Die Vorgehensweise entsprach dabei der mittlerweile bestens bekannten Masche der Betrüger: Am Telefon geben die vermeintlichen Polizeibeamten üblicherweise vor, nach der Festnahme eines Einbrechers sei bei diesem ein Zettel mit der Anschrift des Angerufenen gefunden worden. Anschließend werden die Opfer nach ihren persönlichen Lebens- und Vermögensverhältnissen ausgefragt. Zudem wird oft auch eine Telefonnummer mit der 110 auf dem Display angezeigt.
Die Mehrzahl der in den letzten Tagen Angerufenen erkannte jedoch die Betrugsmasche und beendete das Gespräch, so dass es zu keinem Vermögensschaden kam.
In zwei Fällen jedoch wurden die Opfer nach dem Telefonat von den unbekannten Betrügern aufgesucht, die sich Bargeld und Wertgegenstände erschlichen.
Vergangenen Freitagvormittag (22.09.17) erhielt ein 87-jähriger Rentner zunächst zwei Telefonanrufe einer vermeintlichen Kriminalbeamtin, die sich über vorhandene Wertgegenstände und deren Aufbewahrung erkundigte. Gegen 12.45 Uhr erschien dann eine unbekannte männliche Person am Wohnanwesen des Mannes und gab vor, Kriminalbeamter zu sein und die Wertgegenstände des Rentners überprüfen zu müssen. Der gutgläubige Senior ließ den Unbekannten ins Haus und übergab diesem schließlich auch noch seine Goldmünzen und –barren im Wert von mehreren tausend Euro. Erst einige Zeit später wurde der Geschädigte misstrauisch und verständigte die Polizei.
Der unbekannte Mann war ca. 170 cm groß, etwa 25 Jahre alt, schlank, er trug eine graue Jacke, graue Stoffhose und schwarze Schuhe
Im zweiten Fall gelang es den unbekannten Tätern in der Nacht von Montag auf Dienstag (25./26.09.), mit derselben Masche das Vertrauen einer 86-jährigen Ingolstädterin zu erschleichen, die einem falschen Polizeibeamten ebenfalls einen hohen Bargeldbetrag aushändigte.
Hier wird der Täter als etwa 40-jährig beschrieben. Er ist etwa 170 cm groß, sprach hochdeutsch und hatte schwarze, wellige, kurze Haare.
Die Kriminalpolizei Ingolstadt rät:
• Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen
• Beenden sie im Zweifelsfall das Gespräch schnellstmöglich, ohne persönliche Daten bzw. Informationen über vorhandene Wertgegenstände oder Bargeld preiszugeben
• Gehen Sie nicht auf Forderungen zur Überweisung oder Übergabe von Geldbeträgen ein
• Im Telefondisplay angezeigte Nummern können technisch manipuliert werden und sind kein Beleg für den tatsächlichen Anruf eines Polizeibeamten – die Polizei ruft Sie nicht unter der Notrufnummer 110 an
• Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter
• Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung
• Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis
• Kontaktieren Sie im Zweifelsfall die Polizei unter einer dem Telefonbuch entnommenen Telefonnummer; in eiligen Fällen auch unter der Notrufnummer 110 -
• Prüfen Sie, ob ein Eintrag Ihrer Telefonnummer in öffentlichen Verzeichnissen wirklich notwendig ist
• Rufen Sie beim geringsten Zweifel selbst bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt – Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der verschlossenen Tür warten
• Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen
• Die Polizei wird Sie niemals um die Aushändigung von Geldbeträgen oder Wertgegenständen bitten