Nürnberg (ots) - Beamte der PI Nürnberg-Mitte stellten gestern Vormittag (12.10.2017) nach einer Verkehrskontrolle im Stadtgebiet Nürnberg acht Hundewelpen sicher. Außerdem kamen weitere zahlreiche Rechtsverstöße ans Tageslicht.
Die Streife hielt gegen 12:00 Uhr am Nürnberger Frauentorgraben einen Kleintransporter aus Osteuropa an. Darin saßen neben Fahrer (33) und Beifahrer (37) vier weitere Personen. Bei der anschließenden Kontrolle des Fahrzeuges entdeckten die Beamten u.a. zwei Transportkisten, in denen sich jeweils vier Bichon-Malteserwelpen (Länge: ca. 25 cm, Höhe: ca. 15 cm) zusammendrängten.
Der Fahrer händigte die vermeintlich dazugehörenden Impfpässe und Tierausweise aus. Diese waren aber, wie sich sehr schnell herausstellte, Komplettfälschungen. Unter anderem war das Alter der Welpen mit drei Monaten angegeben. Es ergab sich im weiteren Verlauf der Verdacht zahlreicher Verstöße nach tierschutzrechtlichen Vorschriften, weshalb beide Beschuldigte vorläufig festgenommen wurden.
Nach Hinzuziehung einer Amtstierärztin des Nürnberger Veterinäramtes attestierte die Medizinerin ein Welpenalter von maximal drei Wochen. Die Tiere selbst waren verwahrlost und mussten in ihren eigenen Exkrementen liegen. Außerdem waren sie von Flöhen und Würmern befallen.
Die acht Hundewelpen kamen nach tierärztlicher Erstversorgung in eine Quarantäneschutzeinrichtung. Dort erfolgt die weitere tiermedizinische Behandlung. Nach Angaben der Tierärztin ist der Gesundheitszustand der Vierbeiner besorgniserregend.
Die weitere Kontrolle der beiden Männer ergab weitere Verstöße (Anm.: die vier im Fond mitfahrenden Personen waren lediglich Fahrgäste und konnten nach abgeschlossener Sachbearbeitung entlassen werden). So erhärtete sich der Verdacht der gewerbsmäßigen Personenbeförderung, obwohl keinerlei Genehmigung vorgewiesen werden konnte. Außerdem waren Teile der Ladung nicht ausreichend gesichert und Aufzeichnungen des Fahrtenschreibers gefälscht.
Bezüglich der meisten tierschutzrechtlichen Verstöße ordnete die Stadt Nürnberg eine Sicherheitsleistung in Höhe von 10.000 Euro an. Da die Beschuldigten diesen Betrag nicht bezahlen konnten, stellte die Polizei den Kleintransporter sicher.
Die Beschuldigten wurden nach abgeschlossener Amtsbehandlung wieder entlassen. Gleichwohl dauern die Ermittlungen noch an.
Bert Rauenbusch/gh
Rückfragen bitte an:
Polizeipräsidium Mittelfranken
Polizeipräsidium Mittelfranken Pressestelle
Telefon: 0911/2112-1030
Fax: 0911/2112-1025
http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/