Übung simuliert den Ernstfall +++ Landkreis Cuxhaven Landkreis Osterholz Stadt Cuxhaven und Polizeidirektion Oldenburg bewältigen ein Unwetter- und Sturmflutszenario +++ Dank an alle Mitwirkenden

Oldenburg (ots) - "Christina 2017" - gemeinsame Stabsrahmenübung der Polizeidirektion Oldenburg mit den Landkreisen Cuxhaven und Osterholz sowie der Stadt Cuxhaven.

Hochwasser aufgrund langanhaltender, starker Niederschläge, schwerer Sturmböen mit Windgeschwindigkeiten bis 110 km/h, erste Sturmfluten mit bis zu zweieinhalb Meter erhöhten Wasserständen: Das ist das Krisenszenario, welches die Krisenstäbe der Landkreise Cuxhaven und Osterholz sowie der Stadt Cuxhaven und der zuständigen Polizeidirektion Oldenburg zu Beginn der gemeinsamen Stabsrahmenübung "Christina 2017" am 18. Oktober 2017 erwartete.

"Nach der gemeinsamen Katastrophenschutzübung "Jadesturm 2017" mit den Landkreisen Friesland und Wesermarsch sowie der Stadt Wilhelmshaven im Januar dieses Jahres haben wir uns in der heutigen Übung erneut mit einem für die Küstenregion sehr realistischem Szenario beschäftigt. Dies zeigen nicht zuletzt das Sturmtief "Xavier" am 5. Oktober 2017 und das Juli-Hochwasser im südlichen und südöstlichem Niedersachsen mit einer Schadenshöhe von mehr als 60 Millionen Euro", sagte Leitender Regierungsdirektor Jürgen Grüll, der als Abteilungsleiter 2 für den Katastrophenschutz zuständig ist und den Führungsstab der Polizeidirektion Oldenburg geleitet hat. "Für Katastrophenschutzbehörden ist es wichtig für den Ernstfall gut gerüstet zu sein und regelmäßig zu üben. Allein schon deshalb war die Übung ein voller Erfolg. Ich danke allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern, ganz besonders den Ehrenamtlichen für ihr Mitwirken an der Übung.

Durch "Christina 2017" haben die Katastrophenschutzstäbe der Landkreise Cuxhaven und Osterholz, die Stadt Cuxhaven sowie der Polizeidirektion Oldenburg erstmalig gemeinsam geübt. Die Polizeidirektion Oldenburg unterstützt die Kommunen im Katastrophenfall u. a. durch die Zuführung überörtlicher Hilfskräfte und Hilfsgüter. Ziel der Übung war es daher insbesondere, die Zusammenarbeit und Kommunikation der verschiedenen Stäbe zu erproben und zu optimieren. Die Stäbe selbst agierten während der Übung realitätsgetreu in ihren Stabsräumen in Osterholz und Cuxhaven bzw. in Oldenburg.

Gegenstand der Übung war ein Tiefdruckgebiet, welches anfangs aus einer Warmfrontwelle über dem Nordatlantik südlich von Grönland entwickelte und sich zu einem großen Orkantief verstärkte. Die langsame Verlagerung des Orkantiefs in den Nordwesten Deutschlands sorgte für eine lange Staufront des Wassers der Nordsee - insbesondere in der Deutschen Bucht. Regenfälle und Spitzenböen zwischen 160 km/h und 180 km/h führten an den Übungstagen zu verheerenden Sach- und Personenschäden.

Verbunden mit einer Springflut und lang anhaltenden Windstauzeiten musste zudem mit mehreren sehr schweren Sturmfluten gerechnet werden. Im Verlauf der Übung forderten verschiedene Schadensbrennpunkte die Stäbe der Landkreise Cuxhaven und Osterholz, die Stadt Cuxhaven aber auch die Polizeidirektion Oldenburg heraus. Die Szenarien reichten von einfachen bis schweren sturmbedingten Sachschäden unterschiedlichster Art über Gefahrgut- und Verkehrsunfälle, massiven Überflutungen von Straßen und Gebäuden, umgestürzten Bäume auf Hauptverkehrsstraßen und Bahngleisen, vom Hochwasser eingeschlossenen und zu evakuierenden Menschen und Tiere, bis hin zu Brückeneinstürzen, schweren Gebäudeschäden, Dünenabbrüchen und Deichschäden - oftmals mit Verletzten. Ergänzt wurden diese Szenarien durch einen massiven und flächendeckenden Stromausfall und dem damit einhergehenden Ausfall von Versorgungseinrichtungen und Kommunikationsanlagen.

Die zentrale Übungsleitung, die die komplette behördliche und zivile Außenwelt widerspiegelte, leitete den Stäben am 18. Oktober 2017 in der Zeit von 08:00 bis 17.00 Uhr 250 Einspielungen per E-Mail, Fax, Telefon und Funk zu, auf welche die Stäbe reagieren mussten.

Bild: Im Bild ist die Wassertiefenmodellierung für seltene (extreme) Flutereignisse zu sehen. Quelle: www.umweltkarten-niedersachsen.de

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