Köln (ots) - Samstagabend schlug ein Vater seinen dreijährigen Sohn im Regionalexpress und schrie seine Kinder lautstark an. Eine aufmerksame Zeugin rief die Bundespolizei zur Hilfe; die Polizisten nahmen nach Ankunft im Kölner Hauptbahnhof den Vater vorläufig fest. Nach Rücksprache mit dem Jugendamt der Stadt Köln wurden die Kinder aus der Obhut der Eltern genommen, um das Kindeswohl zu schützen. Diese Situation brachte den 27-jährigen Ghanaer völlig aus der Fassung; er zerstörte die Inneneinrichtung des Durchsuchungsraumes der Bundespolizei.
Kurz vor 22 Uhr erreichte die Bundespolizei ein Notruf von einer Reisenden aus dem Regionalexpress neun auf der Fahrt zum Kölner Hauptbahnhof. Die aufmerksame Kölnerin habe beobachtet, wie ein Mann seinen Sohn mehrfach gegen den Kopf geschlagen habe und die augenscheinliche Mutter ebenfalls untätig dabei saß. Der Ghanaer schien ein sehr aggressives Verhalten zu haben, da er mehrfach die Kinder mit den Worten: "Be quiet!" lauthals anschrie. Nach Ankunft im Kölner Hauptbahnhof wurde der aggressive Mann sowie seine Frau durch eine Streife der Bundespolizei angesprochen und der Tatvorwurf eröffnet. Widerwillig folgte der Vater den Beamten zur Dienststelle.
Die Zeugin konnte umgehend durch die Polizisten vernommen werden. Dabei bestätigte sie die Kindesmisshandlung des Vaters und die nicht vorhandene Reaktion der Mutter. Anstatt auf den Vater einzuwirken, schrie sie ihr 10 Monate altes Baby ebenfalls an.
Das Jugendamt der Stadt Köln erhielt Kenntnis über den Vorfall und um kurz vor Mitternacht wurden die beiden Kinder zu ihrem eigenen Schutz in die Obhut des Jugendamtes übergeben. Die schwangere 22-jährige Mutter wehrte sich gegen diese Maßnahme und musste dadurch in ein naheliegendes Krankenhaus verbracht werden.
Als dem 27-jährigen Vater bewusst wurde, dass seine Kindern ab sofort in der Obhut des Jugendamtes seien, rastete er völlig aus: In den Räumlichkeiten der Bundespolizei riss er eine Bank aus der Verankerung, schlug ein Sicherheitsglas kaputt und zerstörte eine Tür, die nur mit Unterstützung der Feuerwehr wieder geöffnet werden konnte. Nach Anwendung von Pfefferspray konnte der Aggressor gefesselt werden. Ein Notarzt wurde hinzugezogen, um den Vater ruhig zu stellen und anschließend ins Krankenhaus einzuliefern. Das Ehepaar aus Overath wurde Sonntagmorgen aufgrund fehlender Haftgründe wieder entlassen. Die Ermittlungen der Bundespolizei wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Sachbeschädigung dauern an.
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