Münster (ots) - Falsche Polizisten belagerten am Mittwochabend (1.11.) ab 17 Uhr für drei Stunden eine 93-jährige Münsteranerin am Telefon. Kurze Zeit später kam ein Mann in einem blauen Overall und holte einen fünfstelligen Bargeldbetrag aus der Wohnung der Dame an der Stiftsherrenstraße ab.
Die Täter gingen arbeitsteilig vor. Zunächst rief ein angeblicher Polizist an und gab vor, dass eine Einbrecherbande in dem Viertel der Münsteranerin festgenommen worden sei. Bei der Bande habe man einen Zettel mit der Anschrift der 93-Jährigen gefunden. Nun sei man in Sorge um ihr Eigentum. Dann folgte direkt die Frage nach Bargeld. Nachdem die Dame dem Betrüger antwortete, übergab er den Hörer an einen vermeintlichen Staatsanwalt. Gemeinsam setzten die Männer die Münsteranerin unter Druck, machten ihr Angst und erklärten, dass ein Polizist nun ihr Bargeld abhole, um es in Sicherheit zu bringen.
Zwischen 21 Uhr und 21:45 Uhr klingelte es dann an der Haustür. Ein 1,85 bis 1,90 Meter großer, 35 bis 40 Jahre alter Mann mit einer stattlichen Figur stand vor der Tür der 93-jährigen Frau. Er war bekleidet mit einem hellblauen Overall, ähnlich eines Ski- oder Trainingsanzugs. Über den Kopf hatte der Unbekannte eine Kapuze gezogen, sodass man nur den Mund sah. Er sprach kein Wort, nahm das Geld und verschwand.
Als die Münsteranerin zur Ruhe kam, wurde sie skeptisch und wählte die "110".
Hinweise zu dem Mann mit dem blauen Overall nimmt die Polizei unter der Rufnummer 0251 275-0 entgegen. Möglicherweise ist er in der Nähe der Stiftsherrenstraße in ein Fahrzeug gestiegen.
Falsche Polizisten nutzten die Feiertage, um insbesondere bei lebensälteren Münsteranern in sieben bekannten Fällen anzurufen. Sie gingen immer ähnlich vor. Außer in diesem Fall erkannten alle Angerufenen den miesen Trick, beendeten das Telefonat und riefen die Polizei.
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Antonia Klein
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