Heilbronn (ots) - Weihnachtsmärkte sind beliebt bei Taschendieben
Polizei gibt Tipps für einen unbeschwerten Bummel
Der Besuch eines Weihnachtsmarkts gehört für viele im Advent einfach mit dazu - leider auch für Taschendiebe. Während die Besucher an den zahlreichen Ständen stöbern oder sich angeregt bei einer Tasse Punsch unterhalten, schlagen die Diebe blitzschnell zu. Zwar sank 2016 die Zahl der angezeigten Taschendiebstahlfälle etwas im Vergleich zum Vorjahr - von insgesamt 168.142 (2015) auf 164.771 Fälle (2016). Dafür stieg aber der Schaden von 50,8 Millionen Euro (2015) auf 51,5 Millionen Euro an. Die Polizei gibt hilfreiche Tipps, wie sich Besucherinnen und Besucher vor dem Griff in die Tasche schützen können. Sie sind auf der Klappkarte "Schlauer gegen Klauer!" kurz zusammengefasst, die bei jeder Polizeidienststelle und im Internet unter www.polizei-beratung.de erhältlich ist.
In den engen Gassen zwischen den Weihnachtsmarktständen ist zum Beispiel der Drän-gel-Trick sehr beliebt. "Ein Dieb rückt unangenehm dicht an das Opfer heran, bis es sich ärgerlich abwendet und dadurch eine umgehängte Tasche oder die Geldbörse in der Manteltasche quasi "griffbereit" anbietet", so Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. "Innerhalb weniger Sekunden sind Brieftasche, Kreditkarte oder das Handy verschwunden." Dabei laufen die Maschen der Diebe oft nach dem gleichen Schema ab: Einer lenkt das Opfer ab, der Zweite stiehlt die Beute und gibt sie an einen Dritten weiter, der dann verschwindet. Werden die Diebe nicht auf frischer Tat ertappt, sind sie meist nur schwer ausfindig zu machen - zumal die Opfer den Verlust meist erst spät bemerken und die Täter in vielen Fällen nicht beschreiben können.
Taschendiebe lassen sich manchmal schon am typisch suchenden Blick erkennen. Sie meiden den direkten Blickkontakt zum Opfer und schauen eher nach der Beute (z. B. Hand- oder Umhängetasche). Dabei suchen die Diebe gerne die Enge - die Gänge zwi-schen den Buden auf dem Weihnachtsmarkt bieten sich dazu besonders an. Eine weitere erfolgreiche Masche der Diebe ist, die Kleidung des potenziellen Opfers angeblich verse-hentlich mit Ketchup, Senf oder einer Flüssigkeit zu beschmutzen. Beim anschließenden Reinigungsversuch lenken sie das Opfer wortreich vom zeitgleichen Diebstahl der Wertsachen ab.
Die Polizei gibt hilfreiche Tipps gegen die Tricks von Taschendieben: - Nehmen Sie bei einem Bummel über den Weihnachtsmarkt nur so viel Bargeld mit, wie Sie tatsächlich benötigen. - Tragen Sie Geld, Zahlungskarten und Papiere immer in verschiedenen, verschlos-senen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper. - Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Kör-per. - Achten Sie gerade in einem Gedränge verstärkt auf Ihre Wertsachen. Werden Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder "in die Zange" genommen werden. - Notieren Sie niemals Ihre PIN irgendwo im Portemonnaie (schon gar nicht auf der Zahlungskarte). - Sollten Ihnen Zahlungskarten abhandengekommen sein, lassen Sie diese sofort für den weiteren Gebrauch sperren, z. B. telefonisch über den bundesweiten Sperr-Notruf 116 116.
Die Klappkarte "Schlauer gegen Klauer" enthält neben den Tipps auch einen Notfallpass zum Heraustrennen mit allen wichtigen Telefon- und Sperrnummern von Debit- und Kreditkarten sowie eine Checkliste mit Sofortmaßnahmen für Opfer und Zeugen, damit diese nach einem Diebstahl richtig reagieren können. Die Klappkarte ist kostenlos bei jeder (Kriminal-)Polizeilichen Beratungsstelle erhältlich oder kann unter http://www.polizei-beratung.de/medienangebot/medienangebot-details/detail/23.html heruntergeladen werden.
Diese Pressemitteilung sowie weitere Informationen gibt es unter www.polizei-beratung.de/presse.
Für Journalisten gibt es eine Infografik zum Thema Taschendiebstahl mit Zahlen, Daten und Fakten. Diese kann im Internet heruntergeladen und kostenlos abgedruckt werden: http://www.polizei-beratung.de/presse/infografiken.html.
PROFIL PROGRAMM POLIZEILICHE KRIMINALPRÄVENTION
Das Programm Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes (ProPK) ver-folgt das Ziel, die Bevölkerung, Multiplikatoren, Medien und andere Präventionsträger über Erscheinungsformen der Kriminalität und Möglichkeiten zu deren Verhinderung aufzuklären. Dies geschieht unter anderem durch kriminalpräventive Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und durch die Entwicklung und Herausgabe von Medien, Maßnahmen und Konzepten, welche die örtlichen Polizeidienststellen und andere Einrichtungen, zum Bei-spiel Schulen, in ihrer Präventionsarbeit unterstützen.
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