1. Nachtrag vom 29.11.2017
29.11.2017, PP München
1. Nachtrag vom 29.11.2017
#EuropeAgainstDomesticBurglary
Von Montag, 27.11.2017, bis Mittwoch, 29.11.2017, fand bei Europol in Den Haag/Niederlande eine vom Polizeipräsidium München organisierte internationale Konferenz zum Thema Wohnungseinbruch statt.
An dieser Arbeitstagung nahmen rund 300 Experten von Strafverfolgungsbehörden aus insgesamt 38 Staaten, darunter alle EU-Länder sowie Albanien, Bosnien und Herzegowina, Schweiz, Chile, Georgien, Island, Moldawien, Mazedonien, Norwegen und Serbien teil.
Die organisierte Eigentumskriminalität, insbesondere der Wohnungseinbruchsdiebstahl, ist ein Deliktsfeld, dem alle Sicherheitsbehörden der Europäischen Union mit Nachdruck und zahlreichen Aktionen entgegentreten.
Sie ist allen ein besonderes Anliegen, denn in diesem Deliktsbereich entstehen teils immense Sach- und Beuteschäden. Viel schlimmer noch sind jedoch die psychischen Folgen, an denen die Opfer von Wohnungseinbrüchen oft noch lange leiden.
In seiner Eröffnungsrede schilderte Hans Dieter Schiffels vom Bundeskriminalamt, dass einige sogar aus ihren Wohnungen ausziehen, weil Fremde gewaltsam in ihren privaten Bereich eingedrungen waren und sie sich deshalb einfach nicht mehr sicher fühlten.
Polizeiliche Erfahrungen zeigen, dass einen Großteil dieser Straftaten überörtlich agierende Tätergruppen begehen, die sich durch ein hohes Maß an krimineller Energie und Mobilität über Landesgrenzen hinaus auszeichnen.
Hermann Utz, Leiter der Münchner Kriminalpolizei, bekräftigte zum Ende der Tagung noch einmal, wie wichtig die Netzwerkbildung auf Ebene der mit Wohnungseinbruch direkt befassten Polizisten und Staatsanwälte im Kampf gegen die überörtlich agierenden Tätergruppen sei. Ohne diese enge Zusammenarbeit blieben Tatserien und Tätergruppierungen unter Umständen unentdeckt. Im Rahmen mehrerer Workshops und Vorträge hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Beides trage dazu bei, dass der Kampf gegen international operierende Banden wirkungsvoll verbessert werde.
Michael Will, Leiter der Einheit für organisierte Einbruchskriminalität bei Europol, sagte: „Europol sieht definitiv die Notwendigkeit eines internationalen und grenzübergreifenden Ansatzes von Polizei und Justiz, um das Problem anzupacken. Ich freue mich sehr darüber, dass wir hier bei Europol die Gelegenheit hatten, Gastgeber für diese internationale Konferenz zu sein. Eine länderübergreifende enge Zusammenarbeit der Strafverfolgungsbehörden wird zu einem Rückgang der von reisenden Tätergruppierungen begangenen Wohnungseinbrüche führen.“
Fernando Guerrero Garcia von der Spanischen Nationalpolizei: „Richter und Staatsanwälte aus ganz Europa sind hier bei der Konferenz zusammen gekommen. Schlupflöcher in der Gesetzgebung aufzudecken und bei Vertretern der Justiz das Bewusstsein für die Besonderheiten organisierter Eigentumskriminalität zu wecken, sind auf Europaebene bereits Themen. Wir hatten hier während der Konferenz einen Workshop, in dem Polizei und Justiz diese Inhalte weiter vertiefen konnten.“
Neben Europol waren auch das Bundeskriminalamt, Eurojust und die Spanische Nationalpolizei Kooperationspartner bei der Organisation der Konferenz. Sie wurde mit EU-Mitteln des ISF-Projektes PRINZ des BKA, der EMPACT OPC (European Multidisciplinary Platform against Criminal Threats in Organised Property Crime) sowie der Bayerischen Staatskanzlei gefördert.