Friedberg (ots) - Wer dieser Tage von der Autobahn 45 in Richtung Gedern fährt, der wird am Straßenrand eine Menge Halteverbotsschilder sehen. Von 22-06 Uhr verbieten sie ein Halten und Parken entlang der Hauptdurchgangsstraßen in verschiedensten betroffenen Ortschaften.
Inzwischen sind die Anwohner und Passanten den Anblick gewöhnt und kennen die Erklärung: Schwertransporte bahnen sich in der verkehrsarmen Nacht ihren Weg durch die östliche Wetterau und benötigen allen zur Verfügung stehenden Platz. Seite November geht die "Reise" der Transporte wieder in Richtung Gedern-Wenings zu einem Windpark. Rund 60 Großraum- und Schwertransporte werden es für eine Anlage noch bis Weihnachten sein. Anfang des nächsten Jahres folgen etwa 120 weitere Transporte für zwei weitere Anlagen.
Wurden noch im letzten Jahr zu einem Windpark in Gedern die Transporte von der Polizei begleitet (https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43647/3295595), so hat sich in diesem Jahr eine Änderung hierfür ergeben. Mit Ausnahme von ein paar besonders großen und schweren Transportern übernehmen dieses Mal sogenannte Verwaltungshelfer, also Privatunternehmen, die Transportbegleitung.
Jeweils ein Begleitfahrzeug (BF4-Fahrzeug) mit einem speziellen Aufbau sichert den LKW mit den übergroßen / überschweren Teilen nach vorne und hinten ab. Manchmal begleiteten auch weitere Fahrzeuge den Transport, um bei Bedarf Sperrungen an engen Stellen durchzuführen oder anderweitig zu unterstützen. Sie warnen in der Hauptsache die übrigen Verkehrsteilnehmer vor dem langsamen und / oder überbreiten Fahrzeug, welches eventuell nicht überholt werden kann. Meist dienen Kleintransporter mit der Aufschrift "Schwertransport" als solche Begleitfahrzeuge. Auf ihnen sind sogenannte Wechselverkehrszeichenanlagen montiert, also ein Dachaufbau, der zu verschiedensten Fahrzeugseiten unterschiedlichste Verkehrszeichen als Weisungen für die anderen Verkehrsteilnehmer anordnen kann. Zudem weisen Leuchten und Blinklichter deutlich auf den Schwertransport und damit einhergehende Gefahren hin.
Geführt werden dürfen die Begleitfahrzeuge nur von Fahrern, die speziell geschult wurden. Vor allem auf dem jeweiligen Streckenabschnitt, auf dem sie Transporte begleiten, werden sie von der zuständigen Verkehrsbehörde in die Besonderheiten der Fahrtstrecke eingewiesen. Die Verwaltungshelfer sind auch dafür verantwortlich, dass die Transporte ihre Richtigkeit haben und nur im genehmigten Maße durchgeführt werden.
Zwischen Januar 2014 und Dezember 2016 wurden in Hessen 18.100 Transporte durch die Polizei begleitet. Allein auf die Wetterau entfielen über 400 dieser Begleitungen. Zwar konnten den Transportunternehmen rund 3,5 Millionen Euro für die Begleitungen in Rechnung gestellt werden, in den meisten Fällen waren zwei Beamten für einen Transport aber rund 45 Minuten lang gebunden und standen für keine anderen Einsätze zur Verfügung. Ziel der Abgabe von Standard-Begleitungen an private Unternehmen ist es daher nunmehr die Polizei zu entlasten. Seit September laufen in Mittelhessen Transporte mit dieser BF4-Begleitung.
Noch bis etwa März werden die Schwertransporte von der Autobahnabfahrt Florstadt in Richtung Wenings fahren. Sie kommen aus Mannheim, sind bis zu 87,5 Tonnen schwer, bis zu 24,5 Meter lang, bis zu 3,99 Meter breit und bis zu 4,35 Meter hoch. Zwischen zwei und acht Transporte pro Nacht sind es, wobei es gerade in der Winterzeit zu witterungsbedingten Verzögerungen kommen kann.
Sylvia Frech, Pressesprecherin
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