BPOL NRW: Bundespolizei klärt gefährlichen Jungenstreich auf

Gronau - Ochtrup - Münster (ots) - Am 18.11.2017, gegen 16:00 Uhr, fuhr die Regionalbahn, kommend von Enschede(NL)/Gronau nach Münster gegen ein Hindernis auf den Gleisen. Der Zugführer leitete eine Schnellbremsung ein und der Zug mit rund 100 Fahrgästen, von denen sich glücklicherweise niemand verletzte, kam zum Stehen.

Nach Sichtung des Zuges stellte er fest, dass Betonplatten mehrschichtig in einer Weiche rechts und links auf den Schienenköpfen platziert und vom Zug zerfahren wurden. Da der Zug mit geringer Geschwindigkeit unterwegs war kam es nicht zu einer Entgleisung. Allerding wurde der Schienenräumer beidseitig verbogen und ein Bremssandrohr riss ab. Die verständigte Bundespolizei nahm die Ermittlungen auf und konnte im Nahbereich zu den Gleisen zwei Jugend-Mountainbikes auffinden und sicherstellen. Fahrgäste gaben an, dass sie kurz vor dem heftigen Aufprall zwei Kinder oder Jugendliche haben weglaufen sehen. Weiterhin wurde ermittelt, dass es sich bei dem Hindernis um insgesamt 30 Abdeckplatten aus Beton handelte. Sie wurden einem neben der Strecke verlaufenden Kabelschacht auf einer Länge von 14 Metern entnommen. Die Bahnstrecke war bis 18:15 Uhr gesperrt. Da der Zug nicht mehr fahrtüchtig war, wurde er im Bahnhof Ochtrup ausgesetzt und für die Reisenden ein Ersatzzug bereitgestellt. Die Sachschadenshöhe liegt im vierstelligen Bereich.

Am nächsten Tag meldeten zwei Kinder (11/12) auf der Polizeiwache Ochtrup ihre zwei Mountainbikes als gestohlen. Es konnte schnell ermittelt werden, dass es sich bei den Kindern um die Besitzer der sichergestellten Mountainbikes handelte.

Nach einer polizeilichen Befragung der Kinder gaben sie schließlich zu, dass sie das Hindernis auf den Gleisen bereitet hätten und vor lauter Schreck ob des lauten Knalls beim Zusammenprall mit dem Zug die Flucht ergriffen. Sie gaben auch zu, bereits eine Woche zuvor an gleicher Stelle Schottersteine auf die Gleise gelegt zu haben.

In diesem Zusammenhang weist die Bundespolizei eindringlich darauf hin, dass durch solche Taten eine hohe Eigengefährdung durch umherfliegende Splitter besteht. Weiterhin sind auch die Zuginsassen gefährdet, sollte es zu einer Schnellbremsung oder gar Entgleisung kommen.

Abgesehen von der Einleitung eines Strafverfahrens wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr verursachen diese Taten auch hohe Kosten, die zum einen durch die Zuginstandsetzung und zum anderen durch die Streckensperrungen und den damit verbundenen Verspätungen bzw. Zugausfällen entstehen.

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