Taschendieben keine Gelegenheit bieten – Polizei rät: Augen auf und Tasche zu!

Ingrid (l.) u. Christel Hantsch beherzigen die Tipps der Präventionsstreife - v.l. PHK Jürgen Neuhoff, PHK Randolf Latusek, PHM Dieter Gericke und PHK Albert Holtkamp

Paderborn (ots) - (mb) Der Besuch des Weihnachtsmarkts gehört für viele im Advent einfach mit dazu - leider auch für Taschendiebe. In der Paderborner Innenstadt waren in dieser Woche eine Frau und zwei Männer von Diebstählen betroffen. Auch außerhalb des Stadtzentrums ist Vorsicht geboten. Die Polizei war am Bahnhof und in der Stadt unterwegs, um Besucher auf das Problem aufmerksam zu machen und Tipps zu geben, wie man sich vor Taschendieben schützen kann, denn die haben einige Tricks auf Lager.

Die ersten beiden völlig unterschiedlichen Taten wurden schon am Montag verübt. Am Le-Mans-Wall stieg ein 26-jähriger Mann nachmittags in einen Bus. Er zahlte und steckte sein Portmonee in die Jackentasche. Später stellte er fest, dass die Börse unbemerkt gestohlen worden war. Eine 39-jährige Frau stöberte am Abend in einem Geschäft an der Westernstraße. Obwohl es nicht voll war, wurde sie zwei Mal von einer fremden Frau angerempelt. Nachdem die Unbekannte den Laden verlassen hatte, bemerkte das Opfer den Diebstahl ihres Smartphones aus der Jackentasche. Als Spendensammlerin getarnt trat eine Taschendiebin am Dienstagvormittag im Schildern auf. Die junge Frau sprach einen 77-Jährigen freundlich auf eine Spende an. Der Paderborner zückte sein Portmonee und spendete fünf Euro. Dann musste er sich in eine Spenderliste eintragen, die auf einem Klemmbrett befestigt war. Überschwänglich und mit Umarmungen bedankte sich die sympathische Sammlerin. Erst mittags, als der Mann in einem Restaurant sein Mittagsessen bezahlen wollte, fiel auf, dass ihm 200 Euro aus der Geldbörse gestohlen worden waren. Ein weiterer Fall wurde am Freitagvormittag außerhalb der Innenstadt gemeldet. An der Kapellenstraße bedrängten zwei fremde Männer einen Paderborner (56). Dabei muss einer unbemerkt das Portmonee aus der Jackentasche des Opfers gestohlen haben. Die Tat fiel wenige Minuten später auf. Bereits am letzten Samstag war ein 79-jähriger Mann Opfer eines Trickdiebstahls geworden. Am Marienplatz war eine Frau auf den Oerlinghausener zugegangen und hatte ihn an beide Hände gefasst. In gebrochenem Deutsch fragte sie nach einer Putzstelle. Sie fing an zu jammern und fasste immer wieder zu. Erst als der Senior der Frau ein paar Münzen gab, ließ sie von ihm ab und entfernte sich. Ein paar Minuten später bemerkte der Mann, dass seine Armbanduhr verschwunden war. Lediglich der Abdruck am Arm war noch zu erkennen.

Diese und viele weitere Tricks oder einfach nur dichtes Gedränge an den Weihnachtsmarktständen und in Geschäften nutzen die Diebe und schlagen blitzschnell zu. Das erklärten Beamte der Paderborner Polizei und der Bundespolizei vielen Besuchern, die am Mittwoch auf dem den Paderborner Weihnachtsmarkt bummelten. Die Polizisten trafen auf Reisende aus ganz Deutschland und sprachen sie an. Diese Ratschläge hatten die Beamten in ihrem Repertoire:

- Nehmen Sie bei einem Bummel über den Weihnachtsmarkt nur so viel Bargeld mit, wie Sie tatsächlich benötigen.
- Tragen Sie Geld, Zahlungskarten und Papiere immer in verschiedenen, verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.
- Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen immer mit der Verschlussseite zum Körper.
- Rechnen sie vor allem in Menschenmengen damit, dass Diebe sie ablenken wollen, um sie zu bestehlen.
- Bleiben Sie misstrauisch, wenn Sie plötzlich angerempelt oder "in die Zange" genommen werden oder wenn sie von Unbekannten angesprochen werden - mit welchem Anliegen auch immer!
- Notieren Sie niemals Ihre PIN irgendwo im Portemonnaie (schon gar nicht auf der Zahlungskarte).
- Hängen Sie Handtaschen im Restaurant, im Kaufhaus oder im Laden (selbst bei der Anprobe von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen und stellen Sie sie nicht unbeaufsichtigt ab.
- Legen Sie Geldbörsen nicht oben in Einkaufstasche, Einkaufskorb oder Einkaufswagen, sondern tragen Sie sie möglichst körpernah.
- Auch nachts sind Taschendiebe aktiv! Lassen Sie ihre Tasche in Lokalen oder Discos nicht unbeaufsichtigt. Vorsicht, wenn ihnen Fremde zu nahe kommen oder beim Tanzen anrempeln - sie könnten es auf ihr Portmonee abgesehen haben!

In PaderSprinter-Bussen läuft während des Weihnachtsmarkts ein von Radio Hochstift produziertes Video, das den Kampagnenslogan der Polizei zur Taschendiebstahls-Prävention "Augen auf und Tasche zu!" visuell in Szene setzt und vor Taschendieben warnt. Radio Hochstift greift das Thema im Sendeprogramm mit Tipps und Ratschlägen auf. Das Video ist auch auf den Homepages und Facebook-Accounts von Polizei, Padersprinter und Radio Hochstift zu sehen.

Statistik

Seit 2014 ist die Zahl der Taschendiebstähle spürbar angestiegen. In diesem Jahr verzeichnet die Paderborner Polizei einen spürbaren Rückgang der Taten. Von Januar bis Ende Oktober 2017 sank die Fallzahl um 20 Prozent von 401 Fälle im Vergleichszeitraum 2016 auf 318 Fälle in diesem Jahr. Veranstaltungen mit hohem Publikumsandrang ziehen die Diebe aber immer wieder an. So kam es in der Adventszeit im letzten Jahr zu rund 30 Taschendiebstählen, davon 20 in der Paderborner Innenstadt. Umfassende Informationen zum Thema Taschendiebstahl sind hier eingestellt: https://polizei.nrw/artikel/taschendiebstahl-augen-auf-und-tasche-zu-langfinger-sind-immer-unterwegs

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Ingrid (l.) u. Christel Hantsch aus Bad Lippspringe beherzigen die Tipps der Präventionsstreife - v.l. PHK Jürgen Neuhoff, PHK Randolf Latusek, PHM Dieter Gericke und PHK Albert Holtkamp

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