Pressebericht vom 29.12.2017
29.12.2017, PP München
Pressebericht vom 29.12.2017
Inhalt:
2145. Pressekonferenz
Deliktsphänomen „Falsche Polizeibeamte“
2146. Mehrere Einsätze wegen des unerlaubten Zündens von Pyrotechnik im gesamten Stadtgebiet
2147. Trickdiebstahl durch falsche Sozialarbeiterin – Ramersdorf
2148. Fußgängerin wird von Straßenbahn erfasst und schwer verletzt – Neuhausen
2149. Schüsse mit einer Schreckschusspistole – Garching
2150. Diebstahl eines Fernsehkamerastativs – Neuhausen
2145. Pressekonferenz Deliktsphänomen „Falsche Polizeibeamte“ Am Freitag, 29.12.2017, informierten Polizeivizepräsident Werner Feiler und Erster Kriminalhauptkommissar Uwe Dörnhöfer, Leiter der AG Phänomene, gemeinsam mit Oberstaatsanwältin Anne Leiding, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft München I, im Rahmen einer Pressekonferenz über die aktuelle Lage bei den Betrugstaten „Falsche Polizeibeamte“.
Nachdem das Phänomen des „Enkeltricks“ von 2015 bis Anfang des Jahres 2017 um 90% zurückging, musste das Polizeipräsidium München einen Anstieg im Deliktsbereich der „Falschen Polizeibeamten“ feststellen. Im Vergleich zu 2016 gab es 2017 acht Mal so viele Taten und die Fallzahlen stiegen auf etwa 3000 an.
Im ersten Quartal des Jahres 2017 ereigneten sich 440 Delikte mit einem materiellen Schaden von 1,2 Millionen Euro. Aus diesem Grund wurde beim Polizeipräsidium München eine intensive Präventionskampagne gestartet. Erste Erfolge zeigten sich von Mai bis Mitte Juli, als fünf Festnahmen erfolgten, auch aufgrund von Hinweisen aus der Bevölkerung sowie von Bankangestellten.
Im Sommer nahm die Zahl der Anzeigen auf bis zu 100 Stück pro Tag enorm zu. Bis September wurden 1300 Anzeigen aufgenommen, darunter elf vollendete Taten mit einem Schaden von mehr als 1,6 Millionen Euro.
Im gesamten Jahr 2017 kam es bisher zu 39 Tatvollendungen mit einem Schaden von über vier Millionen Euro und etwa 3000 Anzeigen. Es wurden insgesamt 26 Täter festgenommen, darunter befanden sich Deutsche, aber auch kosovarische, türkische, irakische, iranische und kasachische Staatsangehörige.
Besonders hob Herr Feiler hervor, dass durch die intensive Ermittlungsarbeit immer wieder Fälle bekannt wurden, bei welchen es gelang, die Opfer rechtzeitig zu kontaktieren und so einen immensen Schaden zu verhindern.
Insgesamt konnten 250 Taten im gesamten Bundesgebiet verhindert werden.
Die präventive Information von älteren Mitbürgern, die häufig Opfer von derartigen Straftaten werden, ist bei der Bekämpfung dieser Phänomene von entscheidender Bedeutung.
Folgende Verhaltensregeln sollten dabei eingehalten werden:
Ein gesundes Misstrauen am Telefon ist niemals schädlich, vor allem wenn am Display als Telefonnummer des Anrufers die Notrufnummer 110 angezeigt wird. Die 110 ist der schnellste und direkte Draht zur Einsatzzentrale. Allerdings tätigt die Polizei selbst mit der 110 keine Anrufe, auch nicht mit der Vorwahl 089/110. Betroffene sollen am Telefon niemals Auskunft über familiäre und finanzielle Verhältnisse geben und bei Zweifel, ob der Anrufer ein echter Polizist ist, nicht zögern, die Notrufnummer 110 selbst zu wählen und den Sachverhalt zu melden.
Herr Dörnhöfer stellte einen Fall vom 19.10.2017 vor, bei dem die AG Phänomene zwei sogenannte „Abholer“ festgenommen hat. Durch kriminaltaktische Ermittlungen wurde bekannt, dass die Täter im Raum München Geld bei einer unbekannten Geschädigten abholen wollten. Bei den intensiven Fahndungsmaßnahmen konnte das Fahrzeug der Tatverdächtigen identifiziert und lokalisiert werden. Bei einer anschließenden Kontrolle des Pkw wurde ein Geldbetrag in Höhe von mehreren Zehntausend Euro aufgefunden und die beiden Beschuldigten, ein 27-jähriger Türke und ein 25-jähriger Deutscher, beide mit Wohnsitz in Esslingen, vor Ort festgenommen.
Der Geldbetrag konnte im Anschluss einer 89-jährigen Münchnerin zugeordnet werden, welche sich am selben Tag am Notruf meldete und angab Opfer eines Betrugs durch falsche Polizeibeamte geworden zu sein. Gegen die Tatverdächtigen wurden Haftbefehle erlassen.
2146. Mehrere Einsätze wegen des unerlaubten Zündens von Pyrotechnik im gesamten Stadtgebiet Mit dem Beginn des Verkaufs von pyrotechnischen Gegenständen am Donnerstag, 28.12.2017, kam es bislang zu zehn Einsätzen der Münchner Polizei wegen des unerlaubten Zündens dieser Gegenstände.
Viele Bürger wählten den Notruf, um sich über die Knallerei zu beschweren.
Mehrmals wurden auch Gruppen von Kindern oder Jugendlichen festgestellt, die alle eindringlich von den Polizeibeamten darüber belehrt wurden, dass sie mit dem Zünden der Pyrotechnik Ordnungswidrigkeiten nach dem Sprengstoffgesetz begehen, da das Abbrennen dieser Gegenstände nur am 31.12. und 01.01. erlaubt ist.
Die Pyrotechnik wurde teilweise sichergestellt und zusammen mit den Minderjährigen an die Eltern übergeben
2147. Trickdiebstahl durch falsche Sozialarbeiterin – Ramersdorf Am Montag, 18.12.2017, gegen 09.30 Uhr, klingelte eine bislang unbekannte Frau an der Wohnungstür einer über 80-jährigen Münchnerin in der Rosenheimer Straße in Ramersdorf.
Sie gab an, Mitarbeiterin eines Sozialdienstes zu sein.
Da die Münchnerin in letzter Zeit mit einem Sozialdienst zu tun hatte, kam ihr die Situation nicht verdächtig vor und sie ließ die unbekannte Frau in ihre Wohnung.
In der Küche verwickelte die Unbekannte die Rentnerin in ein Gespräch, das über zehn Minuten dauerte. Danach verließ sie wieder die Wohnung.
Am nächsten Tag stellte die Münchnerin fest, dass Bargeld und Schmuck aus ihrem Schlafzimmer entwendet worden waren.
Nach den ersten Ermittlungen muss eine zweite Person, während des Gesprächs in der Küche, unbemerkt die Wohnung betreten und die Diebstähle verübt haben.
Täterbeschreibung:
Täterin 1:
Weiblich, ca. 50 Jahre alt, ca. 170 cm groß, schlank; Bekleidung: dunkelgraue Stickmütze, dunkler Mantel.
Täter 2:
Keine Beschreibung möglich
Zeugenaufruf
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 65, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.
2148. Fußgängerin wird von Straßenbahn erfasst und schwer verletzt – Neuhausen Am Donnerstag, 28.12.2017, gegen 19.45 Uhr, stieg eine 56-jährige Münchnerin aus einem Pkw aus, der in der Dachauer Straße in Neuhausen anhielt. Dort wollte sie die Straße überqueren, in deren Mitte sich ein Hochgleis der Straßenbahn befindet.
In dem Moment, in dem sie das Gleisbett überquerte, fuhr dort eine Straßenbahn. Der 35-jährige Straßenbahnfahrer leitete sofort eine Notbremsung ein. Er konnte jedoch einen Zusammenstoß mit der Fußgängerin nicht verhindern und erfasste sie frontal. Dabei wurde die Münchnerin auf die Schienen geschleudert.
Bei dem Unfall wurde sie schwer verletzt. Sie wurde zur stationären Behandlung vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.
Während der Unfallaufnahme musste der Straßenbahnverkehr an der dortigen Stelle für ca. eine Stunde gesperrt werden.
2149. Schüsse mit einer Schreckschusspistole – Garching Am Freitag, 29.12.2017, gegen 00.50 Uhr, alarmierten Zeugen den Polizeinotruf 110 und teilten mit, dass ein Mann mit einer Pistole in der Münchener Straße in Garching Passanten bedroht. Er hätte auch mehrere Schüsse in die Luft abgegeben.
Sofort fuhren mehrere Streifen zum Einsatzort. Im Rahmen einer Fahndung wurde ein 22-jähriger Garchinger angetroffen, der die Schüsse abgegeben hatte. Er wurde vorläufig festgenommen.
Bei seiner Durchsuchung wurden eine Schreckschusspistole und mehrere Platzpatronen aufgefunden. Die Waffe und die Munition wurden sichergestellt.
Der 22-Jährige wurde wegen eines Vergehens nach dem Waffengesetz angezeigt.
Aufgrund einer psychischen Auffälligkeit wurde er in eine Psychiatrische Klinik eingewiesen.
2150. Diebstahl eines Fernsehkamerastativs – Neuhausen Am Samstag, 04.11.2017, gegen 22.20 Uhr, befand sich ein 61-Jähriger aus dem Landkreis Rosenheim in der Schulstraße in Neuhausen. Er führte dort Ladetätigkeiten an seinem Pkw durch.
Dabei stellte er ein massives Fernsehkamerastativ mit drei Beinen neben dem Pkw ab. Er musste für wenige Minuten weggehen und als er zurückkam, war das Stativ entwendet.
Er zeigte den Diebstahl erst verspätet bei der Polizei an.
Zeugenaufruf:
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 64, Tel. 089/2910-0, oder jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.