Achtung! Betrüger suggerieren angebliche Kontogutschrift und fordern Rücküberweisung Wer Geld zurück überweist ist sein Geld los!

Marburg-Biedenkopf (ots) - Achtung! Betrüger suggerieren angebliche Gutschrift des Finanzamtes Finanzamt übermittelt Gutschriften oder Forderungen stets schriftlich und nicht elektronisch

Landkreis Marburg-Biedenkopf

Eine bereits bekannte Masche mit der Betrüger unter Nutzung des virtuellen Netzes versuchen, an das Geld von Nutzern des online-Bankings zu gelangen, erreichte jetzt den Landkreis Marburg-Biedenkopf. Internetrecherchen führen bundesweit zu weiteren gleichen Fällen. Die Polizei warnt aus aktuellem Anlass davor, auf die beim online-Banking angezeigten, angeblichen Gutschriften in unserem Fall des Finanzamtes zu reagieren. "Insbesondere nicht den Button Rücküberweisung benutzen und auch ansonsten auf eine bloße elektronische Nachricht mit der Bitte um Rücküberweisung nicht reagieren. Wer den Button drückt oder Geld überweist, ist es in der Regel los!" Eine Nachfrage beim hiesigen Finanzamt ergab, dass Gutschriften oder Abbuchungen grundsätzlich erst eine Zeit nach der vorhergehenden postalischen (schriftlichen) Übermittlung des Bescheids über Gutschriften oder Forderungen erfolgen. Diese Bescheide gehen nicht auf elektronischem Weg an den Empfänger.

Wie gehen die Betrüger vor? Zunächst erfolgt auf nicht feststehende Weise ein Ausspähen des Computers. Wahrscheinlich dient eine infizierte Email dazu, einen Trojaner zu installieren. Nimmt der seine Arbeit auf, manipuliert er das Konto mit der Folge, dass dem Nutzer beim online-Banking plötzlich eine (tatsächlich gar nicht vorhandene) Gutschrift des Finanzamtes angezeigt wird. Im Landkreis waren es in zwei Fällen jeweils 2200 Euro. Zeitgleich wird die Rücküberweisung der "irrtümlichen Gutschrift" gefordert und es erfolgt eine Sperrung der weiteren Funktionen des online-Bankings. Diese Sperre kann dann nur durch Drücken eines Buttons zur Rücküberweisung freigegeben werden. Diesen Button drückte eine Kundin am Donnerstag, 21. Dezember was den Verlust von 2200 Euro zur Folge hatte. Eine weitere Frau sah ebenfalls einen vom dem "falschen Finanzamt" überwiesenen Betrag in Höhe von 2200 Euro. Hier schlug die Rücküberweisung glücklicherweise fehl und sie blieb ohne finanziellen Schaden. "Ist das Geld erst einmal transferiert wird es schwer, den ausgezahlten Betrag zurück zu buchen." Also auf keinen Fall Geld überweisen oder den Button für Rücküberweisung betätigen. Betroffene sollten schnellstmöglich Kontakt mit der Polizei aufnehmen und Anzeige erstatten. Unter Umständen können Sie durch schnelles und rechtzeitiges Handeln ihr Geld zurückbekommen. Schalten Sie umgehend ihre Bank ein und versuchen Sie, den überwiesenen Betrag zurückbuchen zu lassen. Überprüfen sie ihren PC gründlich auf mögliche Schadsoftware. Im Internet, z. B. auf www.polizei-beratung.de oder www.onlinewarnungen.degibt es u.a. unter den Stichworten Phishing oder SPAM zahlreiche Hinweise, wie man sich vor Schadstoffsoftware schützen kann, wie man z.B. gefährliche Nachrichten erkennt und wie man sich bzw. seinen Computer vor unbefugtem Zugriff schützen kann.

Jürgen Schlick/Martin Ahlich

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