Falscher Polizeibeamter „Herr Michel“ raubt Handtasche – Langenfeld – 1801032

POL-ME: Falscher Polizeibeamter "Herr Michel" raubt Handtasche - Langenfeld - 1801032
Symbolbild

Mettmann (ots) - Am Sonntag, dem 07.01.2018, gegen 22.00 Uhr, versuchten Unbekannte mit der Betrugsmasche "falsche Polizeibeamte am Telefon" Beute in Langenfeld zu machen. In mehr als 10 Fällen versuchten Täter, ältere Menschen am Telefon zu überreden, Geld- und Wertsachen an (falsche) Polizisten zu übergeben, um die Wertsachen angeblich vor Verlust durch Einbrecher zu schützen. Die Tatverdächtigen nutzten dabei eine manipulierte Telefon-Kennung des Notrufes 110, wodurch bei den Angerufenen die falsche Notruf-Nummer "02104 110" erschien.

Bei einer älteren Dame in Langenfeld führte dies gegen 22.20 Uhr zu einem persönlichen Kontakt zu einem Täter, der sich bei ihr angekündigt hatte. Sie hatte gutgläubig einen hohen Bargeldbetrag zusammen mit weiteren Wertsachen in eine Handtasche bereitgelegt und dann vor der Tür auf den angeblichen Polizeibeamten, der sie zur Polizeiwache begleiten wollte gewartet.

Gegen 22.20 Uhr erschien ein Mann, gab sich ihr gegenüber als Polizeibeamter "Herr Michel" aus, und forderte die Übergabe ihrer Wertsachen, um sie angeblich auf der Polizeiwache in Verwahrung zu nehmen. Die 82-jährige Rentnerin weigerte sich zu Recht. Daraufhin entriss der Täter die Handtasche gewaltsam und flüchtete. Die verzweifelte Rentnerin stürzte und verletzte sich dabei leicht. In der Nähe konnten kurz darauf Geräusche eines Zweirades wahrgenommen werden.

Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise.

Der Täter konnte wie folgt beschrieben werden:

männlich, ca. 30 Jahre alt, schlank deutsches Erscheinungsbild trug helle Mütze, evt. Base-Cap

Bisher liegen der Langenfelder Polizei noch keine konkreten Hinweise zu Identität des Räubers vor. Weitere polizeiliche Ermittlungen sind veranlasst, ein Strafverfahren eingeleitet. Sachdienliche Hinweise dazu nimmt die Polizei in Langenfeld, Telefon 02173 / 288-6310, jederzeit entgegen.

Aus gegebenem Anlass appelliert die Polizei aber noch einmal an alle Bürgerinnen und Bürger, sich vor der geschilderten Masche zu schützen. Weder die Polizei, noch andere Amtsträger, rufen Bürger und Bürgerinnen an oder stehen unangemeldet vor Haus- und Wohnungstüren, um über persönliche Geld- und Vermögensverhältnisse zu sprechen oder sogar Wertgegenstände oder Bargeld in Verwahrung zu nehmen.

Zur Prävention gibt die Kreispolizeibehörde Mettmann folgende Hinweise:

- Seien Sie am Telefon aufmerksam!
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich Personen am Telefon als Verwandte, Bekannte oder Amtsträger ausgeben, die Sie als solche nicht zweifelsfrei erkennen.
- Geben Sie keine Details zu ihren familiären oder finanziellen Verhältnissen preis. Stellen Sie stattdessen gezielte Fragen, die nur der "richtige Anrufer" beantworten kann.
- Halten Sie nach finanziellen Forderungen unbedingt Rücksprache mit anderen Familienmitgliedern. Rufen Sie Ihre(n) Verwandte(n), Bekannte(n) oder angeblich beteiligte Ämter und Dienststellen unter der Telefonnummer zurück, die Sie auch bei eigenveranlassten Gesprächen üblicher Weise wählen und besprechen Sie die Angelegenheit noch einmal.
- Übergeben Sie niemals Geld oder andere Werte ungeprüft und ohne Zeugen an unbekannte Personen.
- Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Sie vermuten, dass es ein Telefonbetrüger auf Sie abgesehen hat - Notrufnummer 110.
- Wenden Sie sich auch an die Polizei, wenn Sie bereits Opfer geworden sind: die Opferschutzbeauftragten vom Kommissariat Vorbeugung helfen Ihnen gerne.

Angehörigen älterer Menschen und potentieller Opfer wird empfohlen:

- Um Ihre älteren Angehörigen zu schützen, sprechen Sie mit ihnen und weisen auf die Methoden und verschiedenen Varianten des sog. "Enkeltricks" der Betrüger hin.
- Vereinbaren sie ein nur Ihnen gemeinsam bekanntes Stich- bzw. Codewort für tatsächliche Notfälle oder Notlagen.

Rückfragen bitte an:

Kreispolizeibehörde Mettmann
- Polizeipressestelle -
Adalbert-Bach-Platz 1
40822 Mettmann

Telefon: 02104 / 982-1010
Fax: 02104 / 982-1028

E-Mail: pressestelle.mettmann@polizei.nrw.de
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