Kassel (ots) - Nicht neu, aber leider in einigen wenigen Fällen doch noch erfolgreich, ist die Betrugsmasche des sogenannten Enkeltricks. Am gestrigen Dienstag scheiterten Betrüger mit dieser Masche aber offenbar bei allen angerufenen Senioren in Stadt und Landkreis Kassel. Rund ein Dutzend solcher Anrufe wurden der Polizei gestern gemeldet. Häufig kannten die Angerufenen diese Betrugsart bereits aus den Medien und ließen die Täter sofort abblitzen; in den anderen Fällen durchschauten sie, dass der Anrufer nicht der vorgegebene Verwandte war.
Stückchen Kuchen mitbringen
"Rate mal, wer dran ist?" oder "Oma, erkennst Du mich denn nicht?" - Wenn ein Telefonat so beginnt, sollten Angerufene sofort misstrauisch werden oder am besten gleich auflegen. Ist es wirklich mal der Enkel, der sich auf diese Art meldet, wird er bestimmt nochmal anrufen und sicherlich auch Verständnis für das Verhalten der Großeltern haben. In den Kasseler Stadtteilen Bettenhausen, Helleböhn, Jungfernkopf, Oberzwehren und Waldau sowie im Landkreis in Calden, Lohfelden, Fuldatal-Ihringshausen und Zierenberg verärgerten mehrere Senioren gestern durch das Beenden eines solchen Anrufs nämlich nur die Betrüger, die dort mit dem Enkeltrick versuchten Beute zu machen. In einigen Fällen fragten die Täter sogar äußerst höflich, ob sie nicht ein Stückchen Kuchen mitbringen sollen, wenn man das für Hauskauf, Autokauf oder finanzielle Schwierigkeiten kurzfristig benötigte Geld bei den Großeltern abhole. Nicht erfolgreich für die Betrüger, aber dafür hilfreich für die Opfer war das Kuchenangebot für Senioren in Baunatal-Kirchbauna. Als sie dem in diesem Fall als angeblicher Neffe auftretenden Betrüger entgegneten, dass man dann aber auch noch den eigenen Sohn zu dem "Kaffeekränzchen" einladen wolle, bekamen die Täter kalte Füße und beendet ihrerseits das Telefonat.
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