Neubrandenburg (ots) - Am 13.02.2018 erschien eine 31-jährige Geschädigte im Kriminalkommissariat Neubrandenburg, um eine Anzeige wegen Betruges und wegen des Ausspähens ihrer persönlichen Daten im Internet zu erstatten. Die Geschädigte bemerkte am 12.02.2018, dass ihr PayPal-Konto aufgrund einer unrechtmäßigen Bestellung eines Handys der Marke I-Phone 8 mit einem Betrag von 799,-EUR belastet wurde. Zusätzlich erhielt die Geschädigte von einem Versandhandel eine Benachrichtigung per Mail, dass sich das Handy bereits auf dem Weg zu dem Empfänger befindet. Als Lieferadresse war eine Adresse im oberbayerischen Neuburg an der Donau angegeben. Die Geschädigte zögerte nicht lange und benachrichtigte umgehend den PayPal-Käuferschutz, stornierte die unrechtmäßige Bestellung und versuchte die Auslieferung zu stoppen, was sich als aufwendiger als gedacht erwies, da das Paket bereits in der Zustellung vermerkt war. Am nächsten Tag, den 13.02.2018 begab sich die Geschädigte zur Anzeigenerstattung zur Polizei. Im Rahmen der Anzeigenaufnahme wurde bekannt, dass die Geschädigte in der Vergangenheit eine sogenannte Phishing -Mail zur Verifizierung ihres PayPal-Kontos erhalten hatte. Hierbei hatte die Geschädigte übersehen, dass sie gar nicht persönlich angeschrieben wurde. Sie folgte dem Link in der Mail, wurde weiter auf eine gefälschte Seite geleitet und bestätigte dort ihre Zugangsdaten. Im Besitz der persönlichen Daten der Geschädigten gelang so den unbekannten Tätern die Bestellung des Handys und damit verbunden auch die Bezahlung durch das PayPal Konto der Geschädigten. Den Ermittlern des Kriminalkommissariates Neubrandenburg gelang es innerhalb weniger Stunden im Zusammenwirken mit der Polizeiinspektion Neuburg Kontakt zum Paketdienstleister und zum Paketlieferanten aufzunehmen. Der Lieferant brachte das Paket anschließend nicht zum Empfänger sondern gleich zur Polizei nach Neuburg. Zwischenzeitig wurde in Absprache mit der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg ein mündlicher Durchsuchungsbeschluss für die Empfängeradresse in Neuburg erwirkt. An der Empfängeradresse konnte ein Ehepaar im Alter von 23 und 25 Jahren sowie eine weitere männliche Person im Alter von 34 Jahren angetroffen werden. Nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen führen die Eheleute eine Nebenbeschäftigung für ein Transportunternehmen aus. Sie erhalten per Handy und per Mail Anweisungen zum Annehmen, Umadressieren und Weiterverschicken von Paketen vorzugsweise nach Russland, Litauen und Finnland. In den folgenden Tagen erreichten die Eheleute weitere Pakete, die sie in der beschriebenen Form bearbeiten sollten. Diese Pakete wurden jedoch bei der Polizei abgegeben. Der Tatverdacht wegen Computerbetrug, Ausspähen von Daten und Geldwäsche richtet sich nunmehr gegen das Ehepaar. Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauern weiter an.
Wir möchten die Bevölkerung erneut sensibilisieren und vor sogenannten Phishing - Mails warnen.
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Kathrin Jähner
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