Rotenburg (ots) - Nach Betrugsversuch gegen 81-jährigen Senioren - Polizei schnappt falsche Polizeibeamte in Mecklenburg-Vorpommern
Bremervörde/Geestequelle/Jarmen (Mecklenburg-Vorpommern). Dass hinter den permanenten Anrufen falscher Polizeibeamter bei älteren Menschen keine üblen Scherze, sondern organisierte Kriminalität steckt, wurde zu Beginn der Woche nach der Festnahme von zwei Tatverdächtigen in Mecklenburg-Vorpommern deutlich. In einer gemeinsamen Aktion der Rotenburger Polizei und ihrer Kollegen aus Mecklenburg-Vorpommern konnten zwei 26- und 28-jährige Tatverdächtige aus Nordrhein-Westfalen im Landkreis Vorpommern-Greifswald dingfest gemacht werden. Beide sind dringend des gewerblichen und bandenmäßigen Betruges und der Amtsanmaßung in mindestens zwei Fällen verdächtig.
Nach bisherigen Erkenntnissen hatte sich am vergangenen Wochenende ein angeblicher Polizeibeamter bei einem 81-jährigen Senioren aus der Samtgemeinde Geestequelle gemeldet. Wie in diesen Fällen üblich, tischte er dem Angerufenen eine erfundene, besorgniserregende Geschichte auf. Man habe Einbrecher festgenommen und eine Liste von potentiellen Opfern gefunden. Auch der Name des 81-Jährigen stünde darauf. Er müsse unbedingt sein Erspartes schützen. Unter diesem Vorwand gab der Angerufene seine persönlichen Lebensumstände und auch seine finanzielle Lage preis. Es folgten mehrere telefonische Kontakte, in denen konkret besprochen wurde, dass er das zu Hause verwahrte Bargeld an einen Polizisten übergeben solle. Um ihn vor dem finanziellen Verlust bei einem möglichen Einbruch zu schützen, sollen alle Geldscheine markiert werden. Sie würden ihm später wieder ausgehändigt werden. Zum Glück des Senioren kam es in der Nacht zum Montag zu keiner Geldübergabe. Für den nächsten geplanten Geldübergabeversuch am Montag trug ihm der Anrufer auf, weiteres Geld von der Bank abzuheben. Insgesamt sollten 25.000 Euro in einem Leinenbeutel an der Haustür deponiert werden. Ein Polizeibeamter würde den Beutel abholen, das Geld markieren und es zurückbringen. Aber auch diese Übergabe scheiterte.
Ermittlungen der Rotenburger und Bremervörder Polizei führten die Beamten auf die Spur des mutmaßlichen 28-jährigen deutschen Geldabholers und dessen 26-jährigen libanesischen Komplizen in den Landkreis Vorpommern-Greifswald. Erkenntnisse zeigten, dass in Jarmen eine Geldabholung bei einer 76-jährigen Dame stattfinden sollte. Durch Spezialkräfte des Landeskriminalamtes (LKA) Mecklenburg-Vorpommern konnten die Tatverdächtigen direkt nach der Geldübergabe in Jarmen festgenommen werden.
Die anschließenden Ermittlungen zu dieser Tat übernahm die Kriminalpolizeiinspektion Anklam. Auf Betreiben der hiesigen Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht Stralsund am Mittwoch einen Haftbefehl gegen den 26-jährigen Libanesen. Der Tatverdächtige wurde in eine Justizvollzugsanstalt des Landes Mecklenburg-Vorpommern überführt. Der 28-Jährige Mittäter wurde nach Abschluss der kriminalpolizeilichen Maßnahmen vorerst auf freien Fuß gesetzt.
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