Pinneberg (ots) - Um kurz nach Mitternacht erreichte die Kooperative Regionalleitstelle West in Elmshorn ein Notruf von der Autobahn 23. In Fahrtrichtung Norden sollte ein PKW zwischen den Anschlussstellen Pinneberg-Nord und Tornesch brennen. Um 00:15 Uhr alarmierte die Leitstelle die zuständige Feuerwehr Pinneberg mit dem Stichwort FEU (Feuer, Standard). Noch bevor das erste Löschfahrzeug ausrücken könnte, ereilte die Leitstelle weitere Notrufe, in denen mitgeteilt wurde, dass ein PKW in der Folge eines Verkehrsunfalles brennen sollte, der Fahrer sei in dem PKW eingeklemmt. Da zunächst nicht klar war, ob es sich um eine zweite Einsatzstelle handelte, wurde ein weiterer Löschzug mit dem Stichwort TH Y (Technische Hilfeleistung, Menschenleben in Gefahr) alarmiert.
Der als erstes an der Einsatzstelle eingetroffene stellvertretende Wehrführer der Feuerwehr Pinneberg, Kai Halle konnte die Lage teilweise bestätigen. Ein Ferrari war von der Fahrbahn abgekommen und in das Dickicht, unweit des Fahrstreifens geschleudert. Hier prallte der PKW mit der Fahrerseite, in Höhe der Fahrertür gegen einen Baum. Durch den Unfallhergang wurde der Fahrer schwer in seinem Fahrzeug einklemmte. Zwischen dem Dach des Sportwagens und dem Kopf des Patienten, blieben gerade einmal 10cm Platz. Zum Glück brannte der PKW jedoch nicht, wie gemeldet, in voller Ausdehnung.
Mit eintreffen des Rettungsdienstes könnte der Fahrer zügig in seinem Auto versorgt werden. Die Befreiungsmaßnahmen seitens der Feuerwehr stellten sich jedoch aufgrund der Stabilität des Fahrzeuges und des eingeschränkten Arbeitsbereiches durch Dickicht und den massiven Baum, als äußerst herausfordernd dar. Während die Rettungsmaßnahmen vorbereitet wurden, musste zunächst ein Teil des Bewuchses händisch, mit Sägen entfernt werden. Danach wurde die technische Rettung unter der Zuhilfenahme von schwerem hydraulischen Rettungsgerät begonnen. Im Laufe der Rettungsmaßnahmen kamen jedoch selbst die stärksten, auf dem Markt verfügbaren Geräte an ihre Leistungsgrenzen. Mit mehreren hydraulischen Zylindern, Spreiz- und Schneidegeräten, sowie elektrischen Sägen gelang es nach ca. 1 1/2 Stunden den Fahrer aus seinem Ferrari zu befreien.
Mit schwersten Verletzungen wurde der Insasse in ein Hamburger Krankenhaus eingeliefert.
Als äußerst gefährlich muss das Verhalten eines Niederländischen LKW-Fahrers gewertet werden. Er nutzte das Öffnen der polizeilichen Absperrung für anrückende Feuerwehrkräfte und wollte, trotz der bereits laufenden Rettungsmaßnahmen und der sehr gut wahrnehmbaren Blockade der Einsatzstelle, die Unfallstelle durchfahren. Da er zuvor jedoch bereits vor der Absperrung stand, konnte er auf sein Fehlverhalten hingewiesen werden, noch bevor er seinen Plan in die Tat umsetzte.
Zur Unfallursache können seitens der Feuerwehr keine Angaben gemacht werden.
Im Einsatz waren seitens der Feuerwehr circa 30 Einsatzkräfte mit 6 Fahrzeugen, sowie zwei Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug und mehrere Streifenwagen der Polizei. Das THW Elmshorn sperrte die Autobahn in Höhe der Anschlussstelle Pinneberg-Nord und und sorgte so für die Sicherheit der Einsatzkräfte vor Ort.
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Björn Swennosen
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